Im Vergleich zu Altersheimen oder Einrichtungen des betreuten Wohnens bieten Seniorenstifte und Seniorenresidenzen mehr Luxus. Sie werben mit einem größeren Komfort. Neben umfassenden Serviceangeboten kann in einer Seniorenresidenz mit einem erhöhten Wohnstandard gerechnet werden. In der Regel zeichnen sich Seniorenresidenzen durch Wohnräume mit gehobener Ausstattung aus. Dazu kommen umfassende Pflege- und Dienstleistungsangebote, Freizeit- und Kulturangebote sowie Räumlichkeiten wie Schwimmbad und Sauna. Auch einen hotelähnlichen Charakter und pauschale Versorgungspreise (Miete und Grundversorgung mit inbegriffen) zeichnen Seniorenresidenzen aus. Eine derartig gehobene Unterkunft ist deutlich kostspieliger als eine gewöhnliche Pflegeeinrichtung. Dafür wird den Bewohnerinnen und Bewohnern jedoch auch eine erstklassige Versorgung und Unterhaltung geboten.
Da die Begriffe Seniorenresidenz und -stift rechtlich nicht geschützt sind, gibt es keine eindeutige Definition dieser Art von Einrichtung. In der Regel werden sie synonym gebraucht. Deswegen ist bei der Suche nach einer Seniorenresidenz teils Vorsicht geboten. Denn prinzipiell kann sich jedes Pflegeheim als Seniorenresidenz betiteln. Durch einen Besuch der Einrichtung können Sie am besten beurteilen, ob die Einrichtung Ihren Ansprüchen gerecht wird.
Setzen Sie sich mit dem Angebot der von Ihnen präferierten Einrichtung auseinander. So können Sie erkennen, ob diese ihren Preis wert ist.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 22.11.2022 von: Bettina Morich (Redakteurin)
Ob eine Person in eine Residenz oder in ein Heim zieht, ist meist eine finanzielle Frage. Prinzipiell eignet sich ein Seniorenstift oder eine Seniorenresidenz für alle Senioren. In der Realität besteht die Zielgruppe jedoch tendenziell aus vermögende Personen und deren Familien, die die hohen Kosten bewältigen können.
Seniorenresidenzen oder -stifte sind oft sehr exklusiv. Viele Residenzen werben mit einzigartigen Besonderheiten, weshalb es unterschiedlichste Angebote gibt. So befinden sich einige Seniorenstifte im Grünen, auf dem Land oder in den Randbezirken von Städten. Andere wiederum setzen auf Stadtnähe und „Urbanität“. Da der Komfort der Bewohnerinnen und Bewohner im Vordergrund steht, gibt es fast für jedes Bedürfnis das richtige Angebot.
Auch das Wohnen in einer Residenz im Ausland ist eine Option. Wer seinen Lebensabend an den Stränden Spaniens oder in einer Kulturstadt wie Rom verbringen will, hat dazu durchaus die Möglichkeit. Eine weitere beliebte Variante sind Seniorenresidenzen in Osteuropa. Hier sind die Kosten im Vergleich zu Deutschland und Westeuropa in der Regel niedriger. Obwohl die Angebote zahlreich sind, sollten Sie frühzeitig planen. Die Wartelisten sind lang.
Wer aus finanziellen Gründen nicht in eine Residenz umziehen kann, für den gibt Alternativen. Möglich ist beispielsweise der Umzug in ein reguläres Altersheim, die Versorgung durch einen Pflegedienst im eigenen Zuhause oder auch eine 24-Stunden-Pflege.
Seniorenresidenzen und Seniorenstifte gibt es in nahezu allen größeren Städten. Besonders beliebte Standorte sind Kurgebiete. Der Standort beeinflusst auch die Preise der Residenzen. In kleinen Orten gibt es hingegen eher Altersheime. Wir unterstützen Sie bei der Suche über unsere kostenlose Service-Hotline 0800 122 273 0.
Nutzen Sie zudem gerne die 1ACare Dienstleister-Suche. Mit dieser können Sie nach Seniorenresidenzen und Seniorenstiften suchen.
In seltenen Fällen sind Seniorenresidenzen direkt an Hotels angegliedert. Unter Umständen hilft bei der Suche nach Residenzen die Suche nach gehobenen Hotels. Zudem können Angebote über Immobilienportale gefunden werden.
Grundsätzlich gilt: Residenzen und Seniorenstifte sind teurer als Altersheime. Sie gehören zur gehobensten Art des Wohnens im Alter. Wie hoch die Kosten sind, ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich. Sowohl Standort als auch individuelle Angebote der Anlage bedingen den Preis. Günstige Angebote gibt es ab etwa 1.500 Euro im Monat. Durchschnittlich können Sie mit 3.000 Euro bis 5.000 Euro rechnen, wobei die Kosten oft noch höher und nach oben offen sind.
Wer sich für einen Seniorenstift oder eine Seniorenresidenz entscheidet, der kann einen Teil der Kosten durch die Pflegesachleistungen abdecken.
Entscheiden Sie sich beispielsweise für eine verhältnismäßig günstige Seniorenresidenz (1 Zimmer mit Bad), könnten die Zuschüsse der Pflegekasse wie folgt aussehen:
Seniorenresidenz (günstig, 1 Zimmer, Bad) mit stationärer Pflege:
Das Rechenbeispiel zeigt, dass der monatliche Eigenanteil ab Pflegegrad 2 nahezu gleichbleibt. Nur Pflegegrad 1 kostet deutlich mehr. Die Zuschüsse der Pflegekasse decken demnach nur die (durch einen höheren Pflegegrad entstehenden) Kosten der Einrichtung.
Die Leistungen der verschiedenen Anlagen sind oft ähnlich. Je nach Exklusivität der Einrichtung können Zusatzleistungen hinzukommen.
Zu den häufigsten Leistungen zählen:
Eine Besonderheit von Seniorenresidenzen ist das überdurchschnittliche Angebot und die daraus resultierenden hohen Kosten. Da die Bezeichnungen „Residenz“ oder „Stift“ nicht geschützt sind, schmücken sich einige Altersheime mit diesen. Das kann dazu führen, dass deren Preise ungerechtfertigt hoch sind. Das Angebot entspricht in diesen Fällen nicht dem Standard einer tatsächlichen Seniorenresidenz.
Um solchen Fällen vorzubeugen, bietet sich besonders das Probewohnen an. Probewohnen ist zwar in Seniorenresidenzen nicht unbedingt gängig, aber auf Nachfrage oft trotzdem möglich. Auch ein Besuch im hauseigenen Café, Restaurant oder Wellnessbereich hilft beim Urteil über die Qualität der Residenz. Ein Besuch in der Wohnlage ist immer zu empfehlen. Er erleichtert die Entscheidungsfindung. Sie sollten sich nicht ausschließlich auf Serviceleistungen und Preise fokussieren, denn auch das Wohlbefinden vor Ort ist sehr wichtig.
Einige Seniorenstifte und Seniorenresidenzen bieten eigene Bereiche für demenziell erkrankte Personen an. Hier sollte individuell überprüft werden, ob eine solche Betreuung möglich ist.
Checkliste: Hilfe bei der Auswahl einer Seniorenresidenz.pdf
Vor-und-Nachteile: Seniorenresidenz.pdf
Neben eigenen Wohnräumen mit überdurchschnittlicher Einrichtung, einem ausgedehnten Pflege- und Serviceangebot sowie Ansprechpartnern vor Ort bieten Seniorenresidenzen eine breites Angebot an Freizeit-, Fitness- und Kulturangeboten sowie luxuriöse Räumlichkeiten.
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Seniorenresidenzen und Seniorenstifte sind besonders für Senioren geeignet, die sich im Alter den größtmöglichen Komfort und Luxus wünschen. Der Komfort hat aber auch seinen Preis. Prinzipiell können alle Senioren ohne schwere Einschränkungen wie starker Demenz oder schweren Behinderungen in eine Residenz ziehen.
Das kommt auf die Auslastung der Wunsch-Einrichtung an. Zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten ist alles möglich. Viele Einrichtungen sind sehr exklusiv. Das macht es schwer, an einen der beliebten Plätze zu kommen. Allerdings können sich auch eher wenige Senioren eine Residenz leisten, deshalb gibt es weniger Konkurrenz für die Plätze.
Die Kosten sind in der Regel deutlich höher als z. B. bei einem Altersheim. Als Richtwert für die private Zuzahlung bei einer stationären Unterbringung im Altersheim gelten ca. 1.500 Euro pro Monat (bei Pflegegrad 2 oder höher). Auf Grund der höheren Kosten der Residenzen kann hier mit etwa dem doppelten gerechnet werden. In exklusiven Einrichtungen kann die private Zuzahlung aber auch schnell bei weit über 3.000 Euro liegen.
Altersheime sind die "günstige Variante". Sie bieten etwas weniger Komfort und weniger Serviceleistungen. Oftmals verfügen sie auch über weniger Personal. Seniorenresidenzen und -stifte ähneln einem Luxus-Hotel. Sie bieten Angebote im Bereich Kultur und Fitness, Restaurants, Aufenthalts- und Ruheräumen sowie Schwimmbäder und Wellnessbereiche.
Nein, oft haben Bewohnerinnen und Bewohner in Seniorenresidenzen zwar eine eigene Küche, gängiger ist jedoch das Hinzubuchen eines Menüservice oder das Essen im hauseigenen Café oder Restaurant.
Ja, in der Regel bieten Seniorenresidenzen und -stifte zahlreiche Freizeitaktivitäten an. Gängige Beispiele sind Gymnastik, Gottesdienste, Kaffeeklatsch, Singen, Bingo, Kino und Konzerte. Auch gibt es in der Regel Gastronomie, Wellnessbereiche, Schwimmbäder, Fitnessräume und Kulturangebote.
Manchen Einrichtungen ermöglichen das Probewohnen für einen gewissen Zeitraum, bevor Sie sich endgültig entscheiden. Nehmen Sie Kontakt zu der gewünschten Einrichtung auf und erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten. Sie können auch das hauseigenen Restaurant oder Café Ihrer Wunscheinrichtung besuchen. Dadurch erhalten Sie bereits einen ersten Eindruck über die Residenz.
Nein, die Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenresidenzen planen selbst, wie und wann sie Besuch empfangen.
Das ist sehr von der jeweiligen Einrichtung abhängig. Seniorenresidenzen richten sich grundsätzlich eher an anspruchsvolle, wohlhabende Senioren. Da Demenz unter älteren Menschen jedoch zu den häufigsten Krankheiten zählt, finden sich auch demenziell erkrankte Menschen in Seniorenresidenzen. Empfehlenswerter wäre in diesem Fall aber eine Einrichtung speziell für Demenzerkrankte.
In der Regel kann die Wohnung oder das Apartment nach eigenen Wünschen eingerichtet werden. Eigene Möbel helfen dabei, ein heimisches Gefühl zu erzeugen.
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.