Rollatoren und Gehwagen sind fahrbare Stützen und stellen die am häufigsten verwendete Gehhilfe für Personen mit eingeschränkter Mobilität dar. Rollatoren sind leicht zu bedienen, lassen sich einfach steuern und bieten einen Sitzplatz für Pausen. Im Gegenteil zum Gehstock oder zu Unterarmstützen müssen Rollatoren und Gehwagen zu keinem Zeitpunkt vom Boden abgehoben werden, um sich damit fortzubewegen.
Weiterhin gibt es verschiedene Varianten, beispielsweise für den Innen- und Außengebrauch. Praktisches Zubehör wie Körbe, Taschen oder eine Vorrichtung für Gehstock oder Regenschirm runden den Rollator als unterstützende Gehhilfe für Senioren ab. Die Kosten für einige Einsteigermodelle werden (Rezept vorausgesetzt) von den Krankenkassen übernommen. Für qualitativ hochwertigere Modelle ist eine private Zuzahlung nötig.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 21.10.2021 von: Bettina Morich (Redakteurin)
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Ein Rollator unterstützt eine Person beim Gehen im Alltag und kann somit einen wesentlichen Teil zur Erhaltung der Mobilität beitragen. Rollatoren beugen Stürzen vor und entlasten die Gelenke, insgesamt ergibt sich also mehr Stabilität im Gang.
Die Hauptzielgruppe von Rollatoren sind Senioren. Allerdings gibt es viele jüngere Menschen, die aufgrund einer (chronischen) Erkrankung oder einer Behinderung, auf einen Rollator angewiesen sind. Da dies jede Altersgruppe betreffen kann, gibt es auch spezielle Modelle für Kinder und Jugendliche.
Wenn sich die Frage nach einem Rollator stellt, muss auf die verschiedenen Anforderungen und Bedürfnisse, sowohl der Person, als auch der Umgebung, Rücksicht genommen werden. Hier bekommen Sie einen Überblick, worauf Sie achten müssen, wenn Sie einen Rollator kaufen möchten.
Indoor-Rollatoren oder Wohnraum-Rollatoren kommen in den eigenen vier Wänden zum Einsatz. In dem meisten Fällen reicht ein Standard-Modell aus. Hier sollte nur darauf geachtet werden, dass die Flure breit genug und die Böden eben sind. Je nach Wohnsituation und Gesundheitszustand der Person können dabei sehr leichte Rollatoren (ab 6 kg) und sehr schmale (ab 57 cm) eine erhebliche Erleichterung darstellen. Oftmals kommen pro Haushalt mehrere Innenraum-Rollatoren zum Einsatz, beispielsweise wenn mehrere Stockwerke vorhanden sind.
Outdoor-Rollatoren werden, wie der Name schon sagt, draußen eingesetzt und bieten dem Benutzer eine komfortable Möglichkeit, auch längere Strecken mit eigener Kraft zu bewältigen. Gute Outdoor-Varianten sollten folgende Anforderungen erfüllen:
• Große Reifen
• Gute Bremsen und innenliegende Kabel
• Leicht, faltbar und für den Transport in Bus, Bahn und PKW geeignet
• Individuelles Zubehör (Korb, Tasche, Schirmhalter)
Unter dem Punkt „Zubehör“ finden Sie einige Dinge, die die Sicherheit und den Komfort für Outdoor-Rollatoren erhöhen.
Elektro-Rollatoren sind für Menschen gedacht, die Schwierigkeiten mit dem Schieben haben, beispielsweise wenn es bergauf geht. Einige Modelle kommen mit einer Batteriefüllung auf bis zu 10 Stunden unterstützenden Antrieb. Die Preise für ein solches Modell starten bei ca. 3.000€.
Weitere Varianten: Für Menschen mit besonderen Anforderungen bzw. Krankheitsbildern gibt es spezielle Gehwagen. So können beispielsweise Patienten mit MS oder Rheuma Sondermodelle erwerben, die auf die individuellen Bedürfnisse angepasst sind. Weiterhin gibt es für adipöse Menschen mit mehr als 120 kg Körpergewicht spezielle „XXL-Rollatoren“, die besondere Anforderungen an Stabilität und Sitzfläche erfüllen.
Neben klassischen Rollatoren werden unter dem Begriff Gehwagen auch Rollatoren mit Unterarmauflagen bezeichnet, bei denen man sich beim Gehen mit dem Unterarm stützen kann. Diese Modelle sind insbesondere dann sinnvoll, wenn eine sehr geringe Stabilität beim Gehen besteht oder eine Verletzung an den Händen vorliegt. Auch bei Rheuma und Arthritis sind Gehwagen mit Armauflage sinnvoll.
Die Anschaffung des Erst-Rollators wird von der Krankenkasse unterstützt, indem ein fester Betrag zugesteuert wird. Damit können günstige Modelle ohne Mehrkosten erworben werden. Der Rollator geht in diesem Fall aber nicht in das Eigentum des Versicherten über, sondern wird diesem nur von der Krankenkasse geliehen. Weiterhin haben viele Krankenkassen mit bestimmten Sanitätshäusern oder Herstellern feste Verträge. So kann es passieren, dass die Krankenkasse nur dann die Kosten übernimmt, wenn bei einem bestimmten Anbieter gekauft wird. Es kann ebenfalls passieren, dass die Krankenkasse über einen eigenen Bestand an Gebrauchtgeräten verfügt, die an Stelle von neuen Rollatoren an die Versicherten verteilt werden.
Anders verhält es sich, wenn der Versicherte sich für ein in der Anschaffung teureres Modell entscheidet und die Mehrkosten selbst trägt. In diesem Fall ist der Benutzer auch Eigentümer des Geräts. Beim Kauf eines eigenen Rollators sollten Sie mit zwischen 50€ und 300€ rechnen. Abhängig von Zubehör, Qualität und Marke können die Kosten hier teils stark variieren. Beim Erwerb eines Rollators orientieren Sie sich bitte an den individuellen Bedürfnissen des Nutzers.
Wenn Sie den Rollator über Ihre Krankenkasse erhalten haben, kümmert sich diese um anfallende Reparaturen sowie die Wartung. Haben Sie privat ein Modell gekauft, dann tragen Sie die durch Wartung und Reparaturen entstehenden Kosten.
Rollatoren können Sie entweder im Sanitätshaus kaufen oder online bestellen. 1ACare bietet Ihnen eine große Auswahl an Rollatoren und Gehhilfen- mit und ohne Rezept! Kontaktieren Sie uns auch gerne über unsere kostenlose Service-Hotline 0800 123 04 01 – wir finden für Sie ein passendes Sanitätshaus in Ihrer Nähe, welches Sie mit einer für Sie idealen Gehhilfe versorgen kann. Kosten entstehen dabei für Sie nicht, da wir durch Beiträge der Sanitätshäuser finanziert werden.
Der Rollator ist in vielen Alltagssituationen und bei jedem Wetter ein ständiger Begleiter. Da jedoch jede Person andere Anforderungen an eine Gehhilfe stellt, kann es passieren, dass das jeweilige Modell noch nicht ganz den Bedürfnissen genügt. Um hier möglichst allen Personen eine individuelle Lösung zu bieten, kann der Rollator je nach Anforderungen und Wünschen mit Zubehör ausgestattet werden. Dadurch wird der Nutzer entlastet und der Rollator bietet somit noch mehr Komfort.
So gibt es Zubehör für alle Wetterlagen wie z.B. spezielle Halterungen für Regen- bzw. Sonnenschirme, Regenjacken für den Nutzer, Winterräder und Wheelblades gegen das Einsinken im Schnee. Um auch draußen immer sicher unterwegs zu sein, sind Reflektoren, eine Klingel, ein Rückengurt, Einhand-Simultanbremsen und Beleuchtungssysteme von großem Nutzen. Darüber hinaus sind spezielle Halter und Ständer für Infusionsmittel und Sauerstoffflaschen, aber auch Taschen vorhanden, die das Tragen von Medikamenten ermöglichen. Zu den weiteren Zubehören zählen Sitzkissen, Stockhalter, Antirutschmatten und automatische Türöffner.
Ein Rollator eignet sich für nahezu alle Menschen, die Unterstützung beim Gehen benötigen. Dazu zählen insbesondere Senioren, Gehbehinderte sowie Menschen mit Krankheitsbildern wie Arthritis, Parkinson oder anderen Krankheiten, die sich negativ auf die uneingeschränkte Mobilität auswirken.
Rollatoren unterscheiden sich anhand folgender Kriterien:
o Rahmen (z.B. Holz, Aluminium)
o Sitzhöhe (sollte der Körpergröße angepasst sein)
o Tragkraft und Gewicht
o Zubehör (Ablagefläche, Einkaufskorb, Schirmhalter, etc.)
o Zusammenklappbar
o Bedienung der Bremsen
o Mit oder ohne Armauflage
Nein, jedoch ist der Großteil der Modelle zusammenklappbar.
Ja, die Krankenkasse bezahlt einen bestimmten Anteil, mit dem ein günstiger Rollator angeschafft werden kann. Wer ein höherwertiges Modell erwerben möchte, muss jedoch eine sogenannte „wirtschaftliche Aufzahlung“ entrichten.
Ja, diesbezüglich hat das Landgericht Hannover 2005 entschieden, dass Rollatoren in Mietshäusern vor der Wohnung abgestellt werden dürfen. Allerdings müssen sie möglichst platzsparend untergebracht werden.
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.