Neben Rollatoren und Gehwagen, Gehstöcken und Rollstühlen zählen auch Zweiräder und Dreiräder für Kinder zu den Mobilitätshilfen. Diese besitzen eine eigene Kategorie im Hilfsmittelverzeichnis und können somit – wie andere Mobilitätshilfen auch – per Rezept erhalten oder privat (z.B. in einem Sanitätshaus) gekauft werden.
Zu den angebotenen Varianten zählen: Zweiräder mit Teleskopstützrädern, Dreiräder mit Fußpedalantrieb, Handkurbelantrieb und Fußpedal-Vorderradantrieb. Nicht alle Zwei- und Dreiräder werden von der Krankenkasse unterstützt, weshalb Sie sich vor dem Kauf darüber informieren sollten, ob das ausgewählte Wunsch-Modell im Hilfsmittelverzeichnis aufgelistet ist. Wenn dem so ist, gibt es, sofern ein Arzt die Nötigkeit eines solchen Hilfsmittel bestätigt, Zuschüsse von der Krankenkasse oder mit Rezept sogar eine komplette Kostenübernahme. Ist dies nicht der Fall und das Zwei- bzw. Dreirad wird privat bezahlt, dann kommt es je nach Modell zu Kosten zwischen 50€ und 200€.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 24.01.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)
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Durch verschiedene Krankheiten oder Behinderungen können alltägliche Dinge, wie das Radfahren erschwert oder gar unmöglich werden. Abhilfe schaffen hier Fahrräder oder Dreiräder für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Diese Räder verfügen über besonderes Zubehör und können damit die Einschränkungen ein Stück weit ausgleichen. Somit kann auch bei stärkeren Einschränkungen an sozialen Aktivitäten, wie Radfahren, teilgenommen werden.
Darüber hinaus kann das Fahrrad Teil der krankengymnastischen Behandlung sein, und die Bewegungskoordination oder den Gleichgewichtssinn schulen. Anders, als bei handelsüblichen Fahrrädern ist hier die Gefahr umzukippen, minimiert.
Ein Fahrrad mit Stützrädern oder Dreirad wird von Menschen genutzt, die über ausreichende Kraft- und Greiffunktion verfügen. Allerdings müssen andere Einschränkungen, beispielsweise neuromuskuläre Erkrankungen, vorliegen, die die Benutzung eines normalen Fahrrads mit Stützrädern unmöglich machen.
Alle Modelle haben gemeinsam, dass sie aus korrisionsgeschütztem Material bestehen und sich individuell an die Bedürfnisse der Person anpassen lassen. Sie sind leicht zu reinigen. Für die Anpassung steht verschiedenes Zubehör zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Fixiersysteme wie Haltegurte oder spezielle Pedale, Auflegeschalen für die Arme und spezielle Lenker. Es gibt Federungen am Sattel, abnehmbare Wimpel und viele weitere Anpassungsmöglichkeiten. Welches Zubehör benötigt wird, ist individuell und muss gegebenenfalls angepasst werden.
Es gibt auch Räder, die mit einem Motor ausgestattet sind, sodass keine oder weniger Muskelkraft aufgebracht werden muss, um sich fortzubewegen. Hier kommen Akkus zum Einsatz, die regelmäßig geladen werden müssen. Es muss bei der Nutzung von motorisierten Rädern allerdings sichergestellt werden, dass Eigen -oder Fremdschädigung ausgeschlossen wird.
Nein, wenn ein handelsübliches Fahrrad genutzt werden kann, liegt keine Einschränkung vor, die eine Übernahme der Kasse rechtfertig.
Für Menschen, die kein normales Fahrrad fahren können. Dies können Menschen mit verschiedenen Erkrankungen oder Behinderungen sein.
Da die Mobilitätshilfen im Hilfsmittelkatalog aufgenommen worden sind, können diese bei Bedarf von der Kasse übernommen werden. Allerdings müssen Gründe vorliegen, warum ein normales Fahrrad nicht ausreicht.
Es gibt spezielle Fahrräder mit Stützrädern und Dreiräder, sowie Modelle, die mit Akku betrieben werden. Alle Modelle lassen sich individuell anpassen. Welches Modell das Richtige ist, hängt vom Grad der Einschränkung ab.
Das Zubehör umfasst unter anderem Haltegurte, Auflegeschalen für die Arme und Hände oder spezielle Pedale. Prinzipiell sollte das Zubehör sich am Bedarf orientieren, hierzu bietet sich eine Beratung, beispielsweise im Sanitätshaus, an.
Grundsätzlich sollen alle Mobilitätshilfen den Alltag erleichtern. Allerdings hat jede Mobilitätshilfe ihren eigenen Einsatzbereich. Während Rollstühle und Rollatoren helfen sollen, sich wieder eigenständiger zu bewegen, helfen Fahrräder oder Dreiräder für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen an sozialen Aktivitäten wie Radfahren teilzunehmen. Noch dazu unterstützen sie je nach Ausführung auch Therapien.
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.