Bei der parenteralen Ernährung handelt es sich um eine Form der künstlichen Ernährung. Die Herkunft des Wortes „parenteral“ ist griechisch-neulateinisch und bedeutet so viel wie „unter Umgehung des Verdauungstraktes“. Diese Form der künstlichen Ernährung wird dann angewendet, wenn Nährstoffaufnahme und Energiezufuhr über die normale Ernährung nicht möglich sind. Stattdessen werden die benötigten Nährstoffe und Kalorien intravenös über eine Ernährungslösung aufgenommen.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 28.11.2022 von: Bettina Morich (Redakteurin)
Durch eine Krankheit oder nach bestimmten Operationen kann es vorkommen, dass Menschen Nahrung und Nährstoffe nicht auf dem gewöhnlichen Weg zu sich nehmen können. Um eine Mangelernährung zu verhindern, wird der betroffene Patient künstlich ernährt. Wenn die orale oder enterale Ernährung nicht möglich sind, wird die Versorgung über Infusionen angeleitet.
Die parenterale Ernährung erfolgt intravenös, das heißt, dass die Nährstoffe über die Blutbahn aufgenommen werden. Diese Form der Nahrungszufuhr kann kurz- oder langfristig Verwendung finden. Nach einer Darm-OP, wenn der Darm erst vollständig heilen muss, kann sie beispielsweise befristet über eine Armvene erfolgen und zur Versorgung des Patienten genutzt werden.
Zudem ist es möglich, sich gleichzeitig normal zu ernähren oder die enterale Ernährung anzuwenden.
Falls über einen längeren Zeitraum künstlich ernährt werden muss, wird für gewöhnlich ein Zugang an einer zentralen Vene gelegt. Bei so einem permanenten Zugang spricht man von einem Port, ein unter der Haut sitzendes Kathetersystem.
Die Durchführung der parenteralen Ernährung erfolgt stationär, zum Beispiel in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, oder ambulant. Die ambulante Durchführung im Zuhause des Patienten kann von einem Pflegedienst oder einem Angehörigen vorgenommen werden.
Wie lange die Infusion der Ernährungslösung dauert ist individuell unterschiedlich und hängt sowohl von der Gesundheit des Patienten als auch dessen Bedürfnissen ab.
Bei Patienten, die längerfristig auf künstliche Nahrungszufuhr angewiesen sind, kann die parenterale Ernährung in der häuslichen Umgebung stattfinden. Besonderes Augenmerk muss hierbei auf die Hygiene gelegt werden. Die Durchführung erfolgt durch einen ambulanten Pflegedienst oder den Patienten und dessen Angehörige.
Soll die intravenöse Versorgung selbst durchgeführt werden, sollten Betroffene zusammen mit (pflegenden) Angehörigen Schulungen von entsprechendem Fachpersonal erhalten, da die Durchführung relativ anspruchsvoll ist und es Verschiedenes zu beachten gibt.
Diese Schulungen werden je nachdem direkt in der Klinik durchgeführt oder von Homecare
Unternehmen
angeboten, die den Betroffenen auch mit den entsprechenden Produkten wie Infusionslösungen für die parenterale Ernährung versorgen können.
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Somit kann die sichere, selbstständige Durchführung der parenteralen Versorgung gewährleistet werden.
Ein weiterer Punkt, der bei der parenteralen Versorgung zu beachten ist, ist dass das Gewicht dokumentiert und mit dem Arzt besprochen werden sollte, sodass dieser im Zweifelsfall die Ernährungstherapie anpassen kann. Ferner muss, auch, falls über den Mund keinerlei Essen aufgenommen werden sollte, auf eine gute Mund- und Zahnhygiene geachtet werden.
Zu Beginn der Ernährungstherapie muss der Körper sich unter Umständen erst an die Infusionen anpassen. Es kann während dieser Zeit zu Nebenwirkungen wie Krämpfen, Kopfschmerzen, Unwohlsein oder erhöhter Körpertemperatur kommen. Falls irgendwelche Nebenwirkungen auftreten sollten, muss die Infusion unterbrochen und ein Arzt konsultiert werden.
Bei gesunden Menschen werden über den Darm Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen. Diese braucht der menschliche Körper um im Gleichgewicht zu bleiben und Energie zu erzeugen.
Manche Erkrankungen führen dazu, dass diese Nährstoffaufnahme nicht mehr in ausreichender Menge möglich ist. Das kann zu einer Mangelernährung führen. Wenn die Nahrungsversorgung weder oral oder enteral möglich ist, kann diese über Infusionen im Rahmen der intravenösen Nährstoffzufuhr ausgeglichen werden.
Gründe für diese Form der Ernährung sind vielfältig. Es können Erkrankungen wie Tumore, entzündliche Darmerkrankungen, Kurzdarmsyndrom, schwere Verbrennungen, Magen- oder Darmresektionen sowie Stoffwechselentgleisungen zugrunde liegen.
Auch bestimmte Therapieformen, z.B. die Chemotherapie, können die Nährstoffaufnahme negativ beeinflussen. Manchmal können Patienten aufgrund von starken Schluckbeschwerden oder heftigem Erbrechen auch keine Nahrung zu sich nehmen.
Ebenso gibt es Patienten, die die Nahrungsaufnahme verweigern.
Zudem gibt es Krankheiten wie akute Pankreatitis, die Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die durch normale orale Nahrungsaufnahme verschlimmert werden.
Um in diesen Fällen einer Mangelernährung entgegenzuwirken, wendet man die parenterale Ernährung an. Schon bevor es zu Mangelerscheinungen kommt, sollte mit der Nahrungszufuhr über Infusionslösungen begonnen werden, um die Gesundheit des Patienten möglichst lange zu erhalten.
Ziele der Ernährung über Infusionen sind, neben der ausreichenden Versorgung des Patienten mit Nährstoffen, die Entlastung des Magen-Darm-Trakts. Die kann beispielsweise nach Darmoperationen nötig werden und fördert die generelle Stabilisierung des Patienten. Chemotherapien können unter Umständen durch eine intravenöse Versorgung besser verträglich werden.
Der Einsatz von parenteraler Ernährung kann ebenso andere Komplikationen verhindern, die in bestimmten Situationen auftreten können.
Die ambulante parenterale Ernährung erlaubt Patienten, außerhalb von Kliniken ein selbstbestimmtes Leben zu führen, was sich oftmals positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Es erhöht die Flexibilität und Lebensqualität. Die Erhöhung der Lebensqualität ist auch ein generelles Ziel der intravenösen Ernährung.
Damit die ambulante parenterale Ernährung erfolgreich durchgeführt werden kann, gibt es verschiedene Hilfsmittel. Die meisten davon sind verschreibungspflichtig und über Apotheken und Homecare Unternehmen beziehbar.
Um den Patienten optimal zu versorgen, ist es nicht nur wichtig, dass die Hilfsmittel gewissenhaft auf die individuelle Situation abgestimmt werden, sondern auch, dass der Patient und sein Umfeld ausreichend über die Versorgung mit Infusionslösungen informiert sind. Sowohl er selbst, seine Angehörigen und auch Pflegende sollten in der Durchführung der künstlichen Ernährung bewandert sein, um Komplikationen zu verhindern.
Die Infusionslösung enthält die Nährstoffe, die dem Patienten bei der parenteralen Ernährung intravenös zugeführt werden. Hierin enthalten sind Kohlenhydrate, Fette, Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente.
Es gibt sogenannte Standardbeutel, welche eine Fertig-Lösung enthalten. Man unterscheidet zwischen Zweikammerbeuteln und Dreikammerbeuteln.
Bei ersteren werden kurz vor dem Einsatz die Nährstofflösungen der beiden Kammern vermischt. Eine der Kammern enthält eine Aminosäurelösung, die andere eine Kohlenhydratlösung. Weitere Nährstoffe, wie eine Fettemulsion, werden ebenfalls kurz vor der Anwendung hinzugegeben. Wenn die Behandlung des Patienten erfordert, dass die Fettzufuhr individuell angepasst erfolgen muss, werden Zweikammerbeutel verwendet. Lagern kann man Zweikammerbeutel bei Raumtemperatur.
Dreikammerbeutel eignen sich für die meisten Patienten. Kinder dürfen diese Art der Infusionslösung erst ab etwa dem zehnten Lebensjahr bekommen. Aminosäurelösung, Kohlenhydratlösung und Fette befinden sich in drei verschiedenen Kammern des Beutels. Es gibt verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Nährstoffzusammensetzungen. Auch hier erfolgt das Vermischen der Nährstofflösungen erst unmittelbar vor der Verwendung des Infusionsbeutels. Auch Dreikammerbeutel lassen sich, bevor die Komponenten gemischt werden, bei Raumtemperatur lagern.
Da jedoch jeder Mensch individuelle Bedürfnisse hat, kann es empfehlenswert sein, eine an diese angepasste Ernährungslösung zusammenzustellen. Diese individuellen Infusionslösungen bezeichnet man als Compounding-Lösungen. Diese patientenindividuellen Lösungen müssen gekühlt gelagert werden. Etwa acht Stunden bevor die Infusion stattfindet müssen sie auf Raumtemperatur angewärmt werden.
Der behandelnde Arzt wird darüber entscheiden, welche Infusionslösung für den Patienten die geeignete ist. Berücksichtigung finden hierbei unter anderem Vorerkrankungen sowie Alter, Gewicht und Geschlecht eines Patienten. Auch Unverträglichkeiten, z.B. eine Fructoseintoleranz, müssen miteinbezogen werden.
Besonders bei Ernährungslösungen für Kinder wird im Regelfall eine auf den Bedarf abgestimmte Herstellung erfolgen, anstatt Standard-Iinfusionslösungen zu verwenden.
Die Herstellung von Infusionslösungen für die parenterale Versorgung erfolgt unter strengen Hygienevorschriften, um eine Verunreinigung der Infusionslösungen auszuschließen. Neben dem Tragen von Schutzkleidung ist es beispielsweise erforderlich, dass das Herstellungs-Personal weder Schmuck noch Make-Up trägt.
Der behandelnde Arzt stellt ein Rezept für die entsprechende Ernährungslösung aus, welches bei einer Apotheke eingelöst werden kann.
Es gibt verschiedene Arten des Zugangs. Eine der am weitesten verbreiteten sind Portkatheter (auch als Port bezeichnet). Ein Port wird chirurgisch unter die Haut implantiert und fungiert als dauerhafter Zugang. Es handelt sich hierbei um einen zentralvenösen Katheter, der bei richtiger Pflege sehr lange verwendet werden kann.
Um die parenterale Ernährung für den Patienten und sein Umfeld, beispielsweise Angehörige, die ihn unterstützen, möglichst angenehm zu gestalten, gibt es Hilfsmittel wie ambulante Infusionspumpen.
Diese sind Akku betrieben und können mit einem Rucksack transportiert werden, sodass der Patient auch während die Infusion stattfindet flexibel ist. Je nach Art der Infusionspumpe wird diese mit unterschiedlichen Infusionssystemen kombiniert.
Pumpen regeln die Verabreichung der Infusionslösung. Ein anderes Hilfsmittel für die Verabreichung sind Infusionsregler.
Weitere Hilfsmittel, die bei der parenteralen Versorgung zum Einsatz kommen, sind zum Beispiel Infusionsständer so wie Hilfsmittel, um die Infusionen daran zu befestigen. Zudem Pumpenrucksäcke, um die Infusionspumpe zu transportieren, Spritzen zum Aufziehen der Lösungen und zum Spülen des Zugangs. Auch Kompressen, gegebenenfalls Verbandsmaterial, Applikationshilfen sowie Desinfektionsmittel werden benötigt.
Im Gegensatz zur parenteralen Ernährung ist die enterale Ernährung eine Form der künstlichen Nahrungszufuhr, bei welcher der Magen-Darm-Trakt nicht umgangen wird. Falls möglich, sollte immer die enterale Ernährung gewählt werden, bevor man die parenterale Form der Versorgung anleitet.
Diese Form der künstlichen Ernährung ist anfällig für Komplikationen. Es können Infektionen oder Venenthrombosen auftreten, und eine sehr gute Hygiene ist unerlässlich. Neben der Sterilität der verwendeten Hilfsmittel sollte auch das Umfeld so sauber wie möglich sein, es sollten sich also beispielsweise weder Tiere noch Pflanzen in dem Raum befinden, in dem die Infusionslösung verabreicht wird.
Außerdem können Komplikationen des Stoffwechsels auftreten, sollte es zu einem Fehler bei der Nährstoffzufuhr kommen. Dies kann durch eine auf die Stoffwechselbedürfnisse des Patienten abgestimmte Mischung der Ernährungslösung verhindert werden. Die Versorgung mit Nährstoffen über Infusionslösungen muss beaufsichtigt und angepasst werden. Es ist beispielsweise auch sehr wichtig, dass Glucose dem Körper nicht zu schnell zugeführt wird, da diese sonst als Fett in der Leber gespeichert wird, was zu Leberfunktionsstörungen führen kann.
Die parenterale Versorgung hat den Vorteil, dass durch die individuell zusammenstellbaren Infusionslösungen sehr gut auf die Nährstoffbedürfnisse eines Patienten eingegangen werden kann. Außerdem ist es für viele Patienten auch eine Entlastung, nicht mehr Essen zu müssen. Manche Erkrankungen können neben Erbrechen und Übelkeit auch zu Appetitlosigkeit führen.
Wenn eine Nahrungsaufnahme über den Magen-Darm-Trakt nicht mehr möglich ist, sei es aufgrund einer Krankheit oder anderer Umstände, wird die parenterale Ernährung von behandelnden Arzt verordnet. Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
In den meisten Fällen ist jedoch auch eine Rezeptgebühr zu entrichten, die aber maximal 10€ beträgt. Auch bei Hilfsmitteln wie Spritzen, Kanülen oder Infusionsständern kann eine Rezeptverordnung erfolgen, jedoch werden auch hier geringe Zuzahlungen fällig. Bei Privatversicherten besteht es keine Zuzahlungspflicht. Für Infusionslösungen und Hilfsmittel müssen jeweils separate Rezepte ausgestellt werden.
Je nach Krankenkasse sind bei der Verordnung noch ausführlichere Angaben zur Krankheit nötig. Dies sollten Sie direkt mit Ihrer Krankenkasse klären.
Erfolgt die parenterale Versorgung über einen längeren Zeitraum in einem Pflegeheim oder im Zuhause des Patienten, kann sie entweder durch den Patienten selbst, Pflegepersonal oder Angehörige durchgeführt werden.
In der Regel besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem behandelnden Arzt und einem Homecare Unternehmen, welches die Patienten mit den entsprechenden Produkten versorgt sowie geschulten Pflegefachkräften, welche die künstliche Ernährung anleiten. Vor der Durchführung der parenteralen Ernährung durch pflegende Angehörige oder den Patienten selbst sollten diese unbedingt ausreichend geschult werden.
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Die parenterale Ernährung ist eine Form der künstlichen Ernährung, bei welcher Nährstoffe nicht über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, sondern direkt ins Blut gegeben werden. Dies erfolgt über einen Katheter.
Diese Form der Versorgung wird über einen Katheter verabreicht. Die Infusionslösung, die die benötigten Nährstoffe enthält, wird auf diese Weise direkt ins Blut geleitet.
Wie lange die parenterale Ernährung durchgeführt wird, ist von den Gründen abhängig. Beispielsweise erfolgt sie bei Tumorpatienten im Schnitt für etwa 90 Tage, sie kann aber auch länger erforderlich sein. Selten muss langfristig parenteral ernährt werden, dann spricht man von einer totalen parenteralen Ernährung.
Die intravenöse Versorgung wird entweder stationär verabreicht, beispielsweise im Krankenhaus oder einem Pflegeheim, oder ambulant im Zuhause des Patienten.
Am wichtigsten ist bei der parenteralen Versorgung eine gewissenhafte Hygiene, um Komplikationen zu verhindern. Das heißt auch, dass in dem Raum, in dem die Lösung verabreicht wird, keine Tiere oder Pflanzen vorhanden sein sollten.
Bei der intravenösen Ernährung gibt es ein gewisses Infektionsrisiko, weswegen eine sehr gute Hygiene unerlässlich ist. Auch andere Risiken wie Venenthrombosen können entstehen.
Da es möglich ist, die Infusionslösungen individuell zusammenzustellen, sind diese sehr gut auf die Bedürfnisse eines Patienten abstimmbar. Außerdem kann es für Patienten entlastend sein, wenn Sie sich nicht mehr um die Nahrungsaufnahme sorgen müssen. Zudem kann eine ambulante parenterale Ernährung zu mehr Flexibilität und Lebensqualität führen. Dennoch ist die enterale Ernährung der parenteralen immer vorzuziehen.
Wie lange die Infusion jeweils dauert, ist von der individuellen Behandlung und Verordnung des Arztes abhängig. Gerade zu Anfang der Ernährungstherapie werden die Infusionen eher langsam gegeben, damit der Körper sich daran gewöhnen kann und keine Komplikationen entstehen. Häufig werden die Infusionen über Nacht verabreicht.
Bei der enteralen Ernährung erfolgt die künstliche Versorgung über eine Sonde oder in Form von Trinknahrung, während die parenterale Ernährung über eine intravenöse Infusion erfolgt.
Ob Sie auch auf normalen Wege Ernährung zu sich nehmen können, hängt von dem Grund für Ihre Ernährungstherapie ab. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.
Die parenterale Ernährung wird vom Arzt verordnet, wenn eine Nährstoffaufnahme über den Darm nicht mehr möglich ist, oder nicht mehr ausreichend möglich ist. Unterschiedliche Krankheiten können der Auslöser dafür sein. Um in diesen Fällen eine Mangelernährung zu verhindern, wird eine künstliche Ernährungstherapie begonnen.
Welche Nährstofflösung die individuell passende ist, muss der verordnende Arzt feststellen. Es gibt unterschiedliche Fertig-Lösungen zur Auswahl oder die Möglichkeit, eine individuelle Lösung zusammenstellen zu lassen, sogenannte Compounding-Lösungen.
Die Kosten werden im Normalfall von der Krankenkasse übernommen. Es werden unter Umständen jedoch Zuzahlungen fällig.
Wenn Patienten parenteral ernährt werden, muss der Alltag auf die Infusionstherapie abgestimmt werden. Trotz dieser Einschränkung sind Patienten mit mobilen Pumpsystemen in der Lage, sich frei zu bewegen.
Mit einem Port können Patienten ganz normal schwimmen, duschen und baden. Patienten mit Hickmann-Katheter allerdings dürfen weder schwimmen noch baden, aber mit Abdeckung duschen. Diese Einzelheiten sollten jeweils mit dem behandelnden Arzt geklärt werden. Patienten, die parenteral ernährt werden, können auch weiterhin einem Beruf nachgehen. Hier kommen dann zum Beispiel Infusionspumpen und passende Pumpenrucksäcke zum Einsatz.
Wenn Sie sich parenteral ernähren und in den Urlaub fahren wollen, sollten Sie mit Ihrem Arzt und Ihrem Homecare Unternehmen klären, ob die Belieferung mit nötigen Hilfsmitteln an Ihrem Urlaubsort möglich ist. Eine gute Organisation und Absprache ist unerlässlich, damit Sie einen entspannten Urlaub genießen können.
Bibliomed - Medizinische Verlagsgesellschaft mbH (abgerufen am 01.09.2021)
Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (abgerufen am 21.07.2021)
Fresenius Kabi Deutschland (abgerufen am 01.09.2021)
Klinikdienst Werner Wicker GmbH & Co. KG (abgerufen am 21.07.2021)
Klinikum Herford: Die Totale parenterale Ernährung (abgerufen am 21.07.2021)
MedLexi.de (abgerufen am 01.09.2021)
Mediq Deutschland GmbH: Was ist parenterale Ernährung? (abgerufen am 21.07.2021)
Mediq Deutschland GmbH - Hilfsmittel und Verbandstoffe (abgerufen am 01.09.2021)
WKM Medizintechnik GmbH: Parenterale Ernährung (abgerufen am 21.07.2021)
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.