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Homecare
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Wundversorgung, Stomaversorgung, parenterale Ernährung oder Behandlungspflege, was ist eigentlich Homecare genau?

Der Begriff „Homecare“ ist ein Überbegriff für die Ausführung der vom Arzt verschrieben medizinischen Versorgung. Dies beinhaltet auch die Versorgung mit benötigten Materialien und die dazugehörige Beratung zum Umgang damit. Anders als der Name vermuten lässt, kann diese Art der Versorgung auch in einem Alten -oder Pflegeheim stattfinden. Unter dem Begriff „Homecare“ lassen sich viele Leistungen zusammenfassen, die Unternehmen stellen dabei vor allem die Versorgung mit den benötigten Materialien sicher und sind Ansprechpartner für die richtige Handhabung. Da es sich bei den Materialien um sogenannte „Hilfsmittel“ handelt und diese verschrieben werden können, kommen keine weiteren Kosten auf Angehörige und die pflegebedürftige Person zu. Darüber hinaus werden alle Beteiligten entlastet, da sich um die Beschaffung der Hilfsmittel nicht mehr gekümmert werden muss. Um welche Hilfsmittel  es sich handelt ist unterschiedlich. Ein Homecare-Unternehmen kann die Versorgung mit Materialien zur Wundversorgung, Stomaversorgung oder auch die Behandlungspflege und die künstliche Ernährung sicherstellen. Es wird auch oft mit ambulanten Pflegediensten zusammengearbeitet. Dabei kann die Suche nach einem Pflegedienst entfallen, sofern das Homecareunternehmen schon mit einem Dienst zusammenarbeitet.

Sollte während einer Behandlung festgestellt werden, dass der Patient kontinuierliche Pflege benötigt, kann es sich in vielen Fällen lohnen, den Arzt auf das Thema Homecare anzusprechen. Ist der Patient gerade im Krankenhaus, kann ein Homecare-Unternehmen auch den Übergang zwischen Klinik und eigenem Zuhause erleichtern



Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 6.02.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Abgrenzung
  • Leistungen
  • Inkontinenz-und Stomaversorgung
  • Wunderversorgung und Dekubitsbehandlung
  • FAQ
Abgrenzung

Wer braucht Homecare?

ein Mann mit Koffer und Uhr

Wenn durch einen Unfall, eine Erkrankung oder eine Behinderung, eine Person umfassend versorgt werden muss, dann kommt vielen Menschen ein Umzug ins Heim in den Sinn. Denn allein dort, so scheint es, kann die aufwendige medizinische Versorgung, die sich Angehörige nicht immer zutrauen oder leisten können, gewährleistet werden. Viel schöner für alle Beteiligten ist jedoch, wenn die zu pflegende Person im eigenen Zuhause bleiben kann. Eine stundenweise Betreuung oder eine 24h Pflegekraft können die Angehörigen zwar deutlich entlasten, dürfen aber oft keine medizinischen Behandlungen durchführen. Viele der Behandlungen können jedoch nach einer Einweisung vom Patienten oder seinen Angehörigen selbst durchgeführt werden. Ein Homecare-Unternehmen stellt nicht nur die Materialien bereit, sondern unterstützt den Patienten und die Angehörigen auch bei deren Anwendung. Es findet also eine umfangreiche Einweisung und Erklärung statt, während ein ambulanter Pflegedienst lediglich die Versorgung übernimmt. Folglich kann der Patient auch bei größeren Einschränkungen selbständig zu Hause wohnen bleiben. Dabei fallen für gesetzlich Versicherte keine Zusatzkosten an.


Leistungen


Was genau leisten Homecare-Unternehmen?


drei lila Fragezeichen

Die Unternehmen arbeiten eng mit Ärzten und Krankenhäusern zusammen. Im Normalfall gibt es feste Ansprechpartner, die beraten und bei Problemen helfen. Der Ansprechpartner hat auch die Aufgabe, die richtigen Produkte für den Patienten zu finden, somit wird eine individuelle Versorgung gewährleistet. Ist das richtige Produkt gefunden wird sich das Homecare Unternehmen darum kümmern, dass es bei Bedarf zur Verfügung steht. Da die Materialbeschaffung an das Unternehmen abgegeben wird, werden Patienten und Angehörige auch in dieser Hinsicht entlastet. Der Ansprechpartner wird bei Bedarf auch eine Anpassung der Behandlung veranlassen. Er steht dafür in Kontakt mit Angehörigen und dem behandelnden Arzt. Durch diese engmaschige Betreuung lassen sich im besten Fall Folgeerkrankungen verhindern und die Lebensqualität des Behandelten steigern.



Künstliche Ernährung

ein Klemmbrett mit Schrift und rotem Kreuz

Bei der künstlichen Ernährung wird zwischen enteraler und parenteraler Ernährung unterschieden. Diese Form der Therapie beinhaltet nicht nur, dass der Patient künstlich ernährt wird, sondern es wird auch ein Plan erstellt, der genau auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt ist.

Enterale Ernährung (Sondennahrung)

ein stilisierter Mann mit blauer und türkiesfarbener Kleidung, dunklerem Teint und dunklen Haaren wird künstlich ernährt

Bei der Enteralen Ernährung wird ein Zugang (beispielsweise eine Sonde) direkt in den Magen-Darmtrakt gelegt und somit über diese Nährstoffe in den Körper transportiert. Die Nährstoffe werden also auf natürlichen Wege aufgenommen, ähnlich wie beim Essen. Der Magen-Darmtrakt muss hier intakt sein.


Parenterale Ernährung

Das Gegenstück der Enteralen Ernährung ist die Parenterale Ernährung . Hier werden die Nährstoffe direkt in die Blutbahn geleitet, der Magen-Darm-Trakt wird somit umgangen. Diese Form der künstlichen Ernährung ist etwas risikoreicher, und wird dann angewendet, wenn der Magen-Darmtrakt nicht in der Lage ist Nährstoffe aufzunehmen.

Inkontinenz-und Stomaversorgung

Inkontinenzversorgung und Stomaversorgung

ein Karton mit drei blauen Tropfen Bei Inkontinenz fällt es den betroffenen schwer Harn oder Stuhl zu halten. Hier können verschiedene Behandlungen eingesetzt werden. Wenn aber Produkte, wie beispielsweise Bettschutzunterlagen oder Urinbeutel benötigt werden, kann hier ein geeignetes Homecare - Unternehmen helfen.


Inkontinenzversorgung

Inkontinenz ist für die Betroffenen oft unangenehm. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten die Situation komfortabler zu gestalten. So können beispielsweise Urinbeutel den Alltag angehmer machen. Aber es gibt noch weitere Möglichkeiten.


Stomaversorgung

Stomaträger brauchen verschiedene Produkte. Platten, Beutel und Cremes müssen aufeinander und auf den Patienten abgestimmt sein. Ein Homecareunternehmen kann dies leisten. Die Produkte werden nicht nur geliefert, sondern auch bei der Handhabung geholfen. Mehr zum Thema Stoma.


Wunderversorgung und Dekubitsbehandlung

Wundversorgung, Dekubitusbehandlung: und Behandlungspflege


mehrere Verbände mit einem blauen Kreuz Wundversorgung

Bei der Wundversorgung gibt es verschiedene Ansätze. Es wird zwischen traditioneller und moderner Behandlung unterschieden. Bei der traditionellen Wundversorgung muss der Verband häufiger gewechselt werden, was das Risiko schlechter Wundheilung erhöht, deswegen wird sie im Normalfall nicht mehr angewendet. Bei der modernen Wundversorgung wird ein eher feuchtes Klima geschaffen, durch welches sich die Wunde schneller schließen soll. In beiden Fällen kann die Materialversorgung ebenso übernommen werden, wie die Antidekubitusbehandlung.


Dekubitusbehandlung

Beim sogenannten „Wundliegen“ entstehen ebenfalls Wunden, die versorgt werden müssen. Auf lange Sicht kann es sinnvoll sein, sich mit verschiedenen Hilfsmitteln auszustatten, um Dekubitus vorzubeugen. Da diese jedoch nur vorbeugen können und bei einem akuten Dekubitus unbedingt eine medizinische Behandlung und Wundversorgung gewährleistet sein muss, kann auch hier Homecare eingesetzt werden. 


Behandlungspflege

Unter Behandlungspflege können alle hier genannten Leistungen zusammengefasst werden. Allerdings zählen auch Dinge wie Blutdruckmessung, Blutzuckermessung oder die Überwachung eines Beatmungsgerätes zur Behandlungspflege. Der behandelnde Arzt kann hier Auskunft geben, ob es Sinn macht, sich mit einem Homecare-Unternehmen in Verbindung zu setzen.

Bitte beachten Sie: Homecare-Unternehmen übernehmen nicht die Behandlungspflege. Sie stellen jedoch die Materialien bereit und weisen in sie ein. Die eigentliche Pflege übernehmen dann die Patienten, Angehörige oder ein Pflegedienst. Natürlich hilft ein Homecare-Unternehmen nicht nur am Anfang, bei Problemen können Sie sich jederzeit an Ihren Ansprechpartner wenden.

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FAQ

Häufige Fragen zum Thema Homecare

Kann Homecare nur zu Hause stattfinden?

Nein, „Homecare“ ist lediglich der Name der Dienstleistung. Diese kann beispielsweise auch in einem Pflegeheim in Anspruch genommen werden.

Ist Homecare dasselbe wie eine Betreuung?

Nein, Homecare deckt die medizinische Seite der Pflege ab. Eine stundenweise - oder 24h Betreuung führt im Normalfall keine medizinische Behandlung durch, sondern kümmert sich um das seelische Wohl des Patienten.

Was kostet Homecare?

Normalerweise wird der Arzt bestimmte Leistungen verschreiben. Dadurch entstehen keine Kosten. Wird eine höherwertige Behandlung gewünscht, kann es jedoch zu Zuzahlungen kommen.

Muss ich mich selbst um die Materialien (wie Verbände) kümmern?

Nein. Ihr Homecare Unternehmen wird sich darum kümmern, dass die benötigen Materialien zur Verfügung stehen.



Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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Bei der parenterale Ernährung werden die benötigten Nährstoffe nicht aus dem Essen gewonnen, sondern dem Körper intravenös zugeführt.

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Enterale Ernährung

Enterale Ernährung ist eine Form der künstlichen Ernährung und kommt bei einer unzureichenden oralen Nahrungsaufnahme zur Anwendung.