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Private Krankenvers.
Hand die ein Zertifikat hält

Private Krankenversicherung - Kosten und Nutzen für Sie

Neben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gibt es auch private Krankenkassen. Während etwa 90 Prozent der deutschen Bevölkerung gesetzlich versichert sind, haben gut acht Millionen Bürger eine private Krankenversicherung (PKV). Einfache Angestellte ab einer bestimmten Einkommensgrenze sowie Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Studierende können zwischen gesetzlichem und privatem Versicherungsschutz wählen.


Das Hauptargument bei der Versicherungswahl ist häufig die Höhe der Kosten. Diese sind zwar bei einer GKV meist deutlich geringer, jedoch genießen Privatversicherte vor allem auch im Leistungsumfang einige Vorteile, wie etwa kürzere Wartezeiten, bessere Medizinische Versorgung oder sogar Beitragsrückerstattungen, sollten innerhalb von zwölf Monaten keine Leistungen in Anspruch genommen worden sein.


Achtung: Der Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine rechtliche Beratung.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 2.02.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Zielgruppen und Varianten
  • Beantragung
  • Kosten
  • Besonderheiten
  • FAQ
Zielgruppen und Varianten

Für wen sich der Wechsel in eine private Krankenversicherung lohnt

Junges Paar mit Kind und zwei Senioren

Grundsätzlich sind alle Bürger in Deutschland zu einer Krankenversicherung verpflichtet, um sich so gegen einen Krankheitsfall und das damit einhergehende finanzielle Risiko abzusichern. Die meisten sind über gesetzliche Krankenkassen versichert. Die Private Krankenversicherung kann sowohl ergänzend als auch anstelle der Pflichtversicherung abgeschlossen werden. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Lediglich Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Studierende haben die Wahl zwischen einer freiwilligen GKV oder der PKV. Arbeitnehmern, deren jährliches Einkommen unter einem Betrag von 66.600 € (Stand 2023) liegt, wird diese Entscheidung nicht gewährt, sie müssen sich daher gesetzlich krankenversichern und bei Bedarf auf kostenpflichtige Zusatzversicherungen zurückgreifen.


Versicherungsnehmer der GKV haben Anspruch auf einige grundlegende Leistungen wie Zuwendungen bei Schwangerschaft, Mutterschaft, der Behandlung und Vorsorge von Krankheiten sowie auch auf Leistungen zur Empfängnisverhütung und Früherkennung von gesundheitlichen Risiken. Der entscheidende Vorteil bei einer PKV ist, dass der Leistungsumfang selbst bestimmt werden kann. Das enorme Angebot beinhaltet beispielsweise Krankentagegeld (für Selbstständige), Leistungen für Zahnbehandlungen und Zahnersatz, aber auch umfangreiche ambulante und stationäre Zuwendungen, wie etwa eine Chefarztbehandlung oder eine Unterbringung im Einbettzimmer.


Bei einem hohen Verdienst wird eine PKV zusätzlich interessant, da sich deren Beiträge anders als bei der GKV unabhängig vom Einkommen berechnen und in einigen Fällen sogar deutlich kostengünstiger zu Buche schlagen als eine gesetzliche Absicherung. Hinzu kommt, dass private Krankenversicherer einigen Berufsgruppen besondere Tarife gewähren. Ärzte, Beamte und Studierende können so von einem günstigeren und gleichzeitig qualitativ hochwertigen Versicherungsschutz profitieren. Privatpatienten erhalten für gewöhnlich schneller einen Termin beim Arzt und sitzen in der Regel weniger lang im Wartezimmer. Darüber hinaus werden bei verschreibungspflichtigen Medikamenten keine Zuzahlungen fällig, während man weiter noch in den Genuss von einem schnelleren Zugang zu neuen Behandlungsmethoden kommt als gesetzlich Versicherte.


Minuspunkte bei der PKV gibt es, neben den teils höheren Kosten beim Versicherungsschutz, für Familienmitglieder. Im Gegensatz zur GKV können Kinder nicht kostenlos mitversichert werden. Des Weiteren ist im höheren Alter mit steigenden Beiträgen zu rechnen, da Versicherer so die oft häufigeren, altersbedingten Behandlungskosten auszugleichen versuchen. Allerdings ist es in diesem Fall meist zu spät wieder in die gestzliche Krankenversicherung zu wechseln. Bitte bedenken Sie also vor dem Wechsel, dass Sie die höheren Beiträge von Ihrer (meist) geringeren Rente bezahlen müssen.

Ein weiterer Unterschied zur Pflichtversicherung liegt in der Abrechnung von ambulanten Behandlungen. Hier muss der Privatpatient stets in Vorkasse gehen bevor er die Kosten zurückerstattet bekommt, wodurch es zu vorrübergehenden finanziellen Belastungen kommen kann.

Beantragung

So beantragen und wechseln Sie in die private Krankenversicherung

Klemmbrett mit einem Haken drauf

Bei den privaten Krankenversicherungen spielt, anders als bei den gesetzlichen Krankenkassen, das persönliche Einkommen bei der Berechnung des Versicherungsbeitrags keine Rolle. Wichtig für diese Unternehmen sind vielmehr das Eintrittsalter und der allgemeine Gesundheitszustand des Antragstellers, weshalb die Beantragung einer privaten Krankenversicherung in der Regel mit diversen Gesundheitsfragen beginnt. Auf diese Weise wollen sich die Krankenkassen genau über den Gesundheitszustand informieren. Wichtig ist, dass der Fragebogen wahrheitsgemäß beantwortet wird und keine bedeutenden Details verschwiegen werden. Dies wird empfohlen, da der Antragstellende mit seiner Unterschrift die bisherigen behandelnden Ärzte von ihrer Schweigepflicht entbindet. Bei einem späteren etwaigen Versicherungsfall überprüft der Versicherer dann nämlich alle Angaben zur Gesundheit und verfolgt die Gesundheitsgeschichte in der Regel weit zurück. Sollten dann verschwiegene Vorerkrankungen entdeckt werden, kann die Krankenkasse ihre Leistungen verweigern, wenn sie möglicherweise am meisten benötigt werden.


Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie vor der „echten“ Antragstellung einen Probeantrag einreichen und sich so einen Überblick über die Kosten verschaffen. Der Vorteil für Sie: bei einem Probeantrag ist der Antragsteller an nichts gebunden, sehr wohl aber die Versicherungsgesellschaft. Diese kann Ihnen daraufhin im Regelfall ein verbindliches Angebot machen, dass nur noch angenommen werden muss. Um aus einem Antragsformular einen Probeantrag zu machen, weisen Sie im Anschreiben darauf hin, dass es sich um einen Probeantrag handelt und erwähnen Sie dies beispielsweise einfach im Betreff.

Kosten

Beiträge und Kosten der privaten Krankenversicherung - Das müssen Sie beim Wechsel beachten

Zwei Geldscheine und eine Münze

Die Krankenkassenbeiträge für die gesetzliche Versicherung berechnen sich nach einem bestimmten Prozentsatz des beitragspflichtigen Einkommens und sind, bis auf die Zusatzbeiträge, bei allen Krankenkassen gleich. Die Kosten einer privaten Krankenversicherung hingegen werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Hierunter fällt der von Ihnen individuell festgelegte Leistungsumfang (Basis-, Standard- oder Premiumtarif), die Höhe der Selbstbeteiligung, Ihr Alter bei Versicherungsabschluss und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand. Aber auch Ihr Arbeitsverhältnis kann beim Preis eine Rolle spielen. Während Beamte oft nicht mehr als 150 € monatlich zahlen, erhalten Angestellte in den meisten Fällen erst ab ca. 200 € einen PKV-Tarif. Zudem sollten Sie prüfen, ob Sie ein Anrecht auf Arbeitgeberleistungen haben. Diese werden nur dann gewährt, wenn die Versicherung einen Standardtarif anbietet.


Letztlich gilt es, den privaten Krankenversicherer sorgfältig auszuwählen. Hierzu sollten Sie bei den Anbietern, die Sie in die engere Wahl genommen haben, einen Probeantrag stellen, um sich so einen Überblick über die Kosten zu verschaffen, und frühzeitig zu erkennen, ob eventuell Gesundheitszuschläge fällig werden.

Besonderheiten

Versicherungsanbieter und Leistungsumfang

Zettel mit einem Kreuz

Insgesamt gibt es in Deutschland knapp über 100 unterschiedliche gesetzliche Krankenkassen und fast 50 private Versicherungsanbieter. Eine Besonderheit der PKV ist, dass nicht jeder ein Anrecht auf sie hat. Lediglich Angestellte ab einer bestimmten Einkommensgrenze sowie Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Studierende können zwischen gesetzlichem und privatem Versicherungsschutz wählen. Liegt das jährliche Einkommen bei anderen Berufsgruppen unter der Grenze von 64.350,00 €, ist man verpflichtet, sich gesetzlich zu versichern, wobei jedoch die Krankenkasse selbst gewählt werden darf. Beamte erhalten in der Regel spezielle Tarife und für Personen mit hohem Verdienst bietet sich in einigen Fällen sogar eher eine PKV an, da deren Beiträge anders als bei der GKV nicht anhand des Einkommens berechnet werden. Die Entscheidung für eine PKV sollte dennoch mit Bedacht getroffen werden. Oft kann man sich schließlich nicht zu 100 Prozent sicher sein, dass das eigene Einkommen ein Leben lang gleich (hoch) bleibt. Darüber hinaus ist ein Wechsel bzw. die Rückkehr in die GKV nur unter bestimmten (Ausnahme-)Bedingungen möglich.


Informieren Sie sich deshalb ausführlich über die Beitragsniveaus und Leistungen der unterschiedlichen Versicherer.

Gerne helfen wir Ihnen über unsere kostenlose Service-Hotline unter 0800 122 273 0  bei Fragen weiter– und helfen Ihnen eine passende Betreuungskraft zu finden. Es entstehen keine Kosten für Sie, da wir über Beiträge von Pflegedienstleistern und Sanitätshäusern finanziert werden.

Ein entscheidender Vorteil, den Privatpatienten genießen, ist der individuell festlegbare und somit den eigenen Bedürfnissen anpassbare Leistungsumfang. Es bietet sich ein breit gefächertes Angebot, darunter teilweise bis vollständige Kostenübernahme bei Zahnbehandlungen und Zahnersatz sowie auch Krankentagegeld für Selbstständige oder etwa Chefarztbehandlungen mit Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer im Falle eines Krankenhausaufenthaltes.

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FAQ

Häufige Fragen zum Thema PKV

Wer kann sich privat versichern?

Sich vor gesundheitlichen und damit einhergehenden finanziellen Risiken mithilfe einer Krankenversicherung zu schützen, ist die Pflicht eines jeden Bürgers in Deutschland. Etwa 90 Prozent sind daher über eine gesetzliche Krankenkasse versichert. Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Studierende sowie Angestellte ab einer bestimmten Einkommensgrenze haben die Wahl zwischen einer freiwilligen GKV oder der PKV. Arbeitnehmern, deren jährliches Einkommen unter einem Betrag von 66.600,00 € (Stand 2023) liegt, müssen sich gesetzlich krankenversichern und bei Bedarf auf kostenpflichtige Zusatzversicherungen zurückgreifen. Die Private Krankenversicherung kann sowohl ergänzend als auch anstelle der Pflichtversicherung abgeschlossen werden.

Was unterscheidet GKV und PKV voneinander?

Die gesetzliche Krankenversicherung ist im Gegensatz zur privaten Krankenversicherung in den meisten Fällen sehr viel günstiger. Ausnahmen gibt es bei Vielverdienern. Für sie ist die PKV oft sogar günstiger, da sich deren Beiträge nicht am Einkommen berechnen. Privatversicherte genießen einige Vorteile, wie bessere medizinische Versorgung, kürzere Wartezeiten oder sogar Beitragsrückerstattungen. GKV und PKV unterscheiden sich also sowohl bzgl. des Beitrags als auch bzgl. des Leistungsumfangs.

Wie hoch sind die Beiträge bei der PKV?

Die Höhe der Beitragskosten für Personen, die sich privat versichern möchten, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem Alter, dem Gesundheitszustand, dem frei wählbaren Leistungsumfang und dem Anteil der Selbstbeteiligung, nicht jedoch vom persönlichen Einkommen wie bei der GKV. Daher macht es kaum Sinn, sich diesbezüglich auf verallgemeinernde Angaben zu verlassen. In der Regel fangen die monatlichen Beiträge jedoch bei 150 bis 200 € an, was darüber hinaus noch vom eigenen Arbeitsverhältnis abhängt.

Welche Dinge sind bei der Beantragung zu beachten?

Die Beantragung einer PKV bei einer von fast 50 unterschiedlichen Anbietern in Deutschland beginnt mit einigen Gesundheitsfragen. Diese sollten wahrheitsgemäß beantwortet werden, da die Versicherung in einem teuren Krankheitsfall nahezu immer ausgiebige Forschungen über die bisherige Gesundheitsgeschichte einleitet, um herauszufinden, ob ggf. Vorerkrankungen eine Rolle gespielt haben könnten. Um sich konkrete Angebote von den favorisierten Anbietern einzuholen, kann ein sogenannter Probeantrag gestellt werden. Dieser ist zumindest für den Interessenten unverbindlich und dient dazu, festzustellen, ob eventuell Gesundheitszuschläge fällig werden.

Welche Leistungen sind bei der PKV inbegriffen?

Der Leistungsumfang bei einer privaten Krankenversicherung kann zum Teil sehr unübersichtlich sein. Aufgrund des ausgiebigen Angebots bieten viele Versicherungen Basis-, Standard- oder Premiumtarife an. Die Leistungen für Privatpatienten gehen zum Teil weit über die Pflichtleistungen einer GKV hinaus und umfassen zum Beispiel ambulante, stationäre oder zahnärztliche Versorgung oder auch Krankentagegeld und Pflegepflichtversicherungen. Zur ambulanten Versorgung gehört unter anderem eine freie Arztwahl ohne Überweisung oder etwa die Ausnutzung aller anerkannten Behandlungsmethoden und aller Medikamente mit europaweiter Geltung. Die stationäre Versorgung in der PKV kann bedeuten, dass Sie sich vom Chefarzt behandeln lassen können, während Sie in einem komfortableren Ein- oder Zweibettzimmer untergebracht sind. Entscheidend ist, dass Sie selbst festlegen können, welcher Leistungsumfang am besten zu ihren Bedürfnissen und Anforderungen passt. Hiernach richtet sich letztlich auch der monatliche Versicherungsbeitrag.


Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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Zweck der gesetzlichen Krankenversicherung ist es, sich gegen das finanzielle Risiko einer Erkrankung abzusichern.