Schwere und müde Beine, Besenreiser oder Krampfadern: Hierbei kann es sich um Anzeichen für Venenleiden handeln. Etwa 90% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland leidet unter Veränderungen der Venen. Venenleiden haben verschiedene Ursachen, abgesehen von zu wenig Bewegung kann beispielsweise auch das Alter eine Rolle spielen. Neben Besenreisern oder Krampfadern, die sehr häufig vorkommen, kann sich ein Venenleiden auch in ernsten Krankheitsbildern wie einem offenen Bein (Ulcus cruris venosum) oder einer Thrombose äußern.
Venenerkrankungen lassen sich jedoch gut durch Kompressionstherapie behandeln und die damit einhergehenden Beschwerden lindern.
Bei der Kompressionstherapie wird durch Kompressionsstrümpfe kontrollierter Druck auf Gewebe und Venensystem ausgeübt, um die Durchblutung zu verbessern. Meist werden Kompressionsstrümpfe angewendet. Zur Behandlung von Venenleiden werden rundgestrickte Strümpfe ohne Naht genutzt. Diese ähneln in Aussehen und Aufbau den klassischen Feinstrümpfen. Auch Kompressionsstrümpfe für Männer sind optisch kaum von einem normalen Strumpf zu unterscheiden. Je nach individuellen Bedürfnissen des Patienten werden unterschiedliche medizinische Kompressionsstrümpfe verschrieben. Die medizinischen Strümpfe variieren beispielsweise in Länge, Festigkeit oder Material.
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Aus den Beinvenen muss sauerstoffarmes Blut zum Herzen transportiert werden. Dafür, dass das Blut nicht in die unteren Extremitäten absackt, sorgen die sogenannten Venenklappen. Sind sie gesund und funktionsfähig, kann das Blut lediglich in eine Richtung fließen. Bei Venenleiden ist der Bluttransport jedoch eingeschränkt.
Die komprimierende Wirkung von Kompressionsstrümpfen gleicht eine Schwäche des Venensystem aus. Durch den äußerlichen Druck werden die Venenwände stabilisiert, wodurch sich Venenklappen dichter schließen und den Blutrückfluss zum Herzen besser bewältigen können. Kompressionstherapie wirkt am besten in Kombination mit Bewegung. Es ist also empfehlenswert, dass sich während des Tragens von Kompressionsstrümpfen ausreichend bewegt wird. Ein weiterer Vorteil der Kompressionstherapie ist, dass sie Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, im Gewebe reduzieren und deren Bildung entgegenwirken kann. Für die Therapie bei Ödemen kommen in der Regel flachgestrickte Kompressionsstrümpfe mit Naht zum Einsatz. Bei leichteren Ödemen kann aber auch Rundstrick eingesetzt werden.
Je nach Indikation kann sich die Behandlungsdauer stark unterscheiden. Manche Patienten tragen ihre Kompressionstrümpfe lediglich einige Wochen, andere ein Leben lang. Aber keine Sorge, denn sie können auch mit Venenleiden gut und ohne Einschränkungen leben. Ein normaler Alltag ist ohne Einschränkung möglich, die Notwendigkeit weiterer Behandlungen kann verzögert oder vermieden werden. Durch verschiedene Farben und Verzierungen können die Strümpfe dem eigenen Geschmack oder der Mode angepasst werden. Viele Menschen empfinden die komprimierende Wirkung als Entlastung – einige Personen tragen Kompressionstrümpfe sogar ohne medizinische Indikation, weil sie die Vorteile zu schätzen wissen.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 12.12.2022 von: Bettina Morich (Redakteurin)
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Es sind verschiedenen Ausführungen erhältlich, beispielsweise als Kniestrümpfe, Wadenstrümpfe, Schenkelstrümpfe oder auch als Strumpfhosen. Über die Form und Länge der Kompressionsstrümpfe entscheidet der Arzt.
Unterschieden wird zwischen Kompressionstrümpfen in Seriengrößen und Maßanfertigungen. Erstere sind ähnlich wie „normale“ Strümpfe in verschiedenen, vordefinierten Größen erhältlich. Die Größen können jedoch von Hersteller zu Hersteller variieren. Maßanfertigungen hingegen werden speziell auf die individuellen Körpermaße des Patienten angefertigt. Hier können auch bestimmte andere Aspekte berücksichtigt werden, beispielsweise ein besonderer Strick an der Zehe für Hallux Valgus Patienten.
Da Kompressionstrümpfe zu Ihrem täglichen Begleiter werden, sollte ein angenehmes, pflegeleichtes Material gewählt werden. Machen Sie sich auch über das Zusammenspiel mit Ihrer Garderobe Gedanken, mittlerweile haben Sie eine große Auswahl an Farbtönen. Neben neutralen Tönen wie Beige oder Schwarz gibt es Kompressionsstrümpfe auch in modischen Farben. Muster und Schmuckelemente machen medizinische Kompressionsstrümpfe zu einem Accessoire für jedes Outfit.
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Am häufigsten ist Kompressionstherapie bei venösen Erkrankungen nötig. Hierbei kommen in erster Linie rundgestrickte Strümpfe zum Einsatz.
Zu den Venenerkrankungen gehören zum Beispiel Besenreiser oder Krampfadern. Sie können erste Symptome einer chronisch venösen Insuffizienz sein. Sie wird in der Regel dadurch verursacht, dass die Venenklappen nicht mehr richtig arbeiten.
Eine Venenthrombose bezeichnet ein Blutgerinnsel, welches ein Blutgefäß teils oder vollständig verschließt. Besonders gefährlich ist eine Thrombose, wenn sie in einer tiefen Beinvene auftritt, eine sogenannte tiefe Venenthrombose. Im schlimmsten Fall löst sich dieses Blutgerinnsel und führt zu einem Gefäßverschluss in der Lunge. Dann wird von einer Lungenembolie gesprochen.
Besenreiser zeigen sich in rot-bläulichen erweiterten Äderchen, die direkt unter der Haut liegen. Sie verursachen meist keine Schmerzen und sind nicht gefährlich, allerdings können sie Vorboten schwererer Venenerkrankungen sein.
Krampfadern, auch Varizen genannt, sind krankhaft erweiterte Venen. Sie sind erhaben und können Schmerzen verursachen. Ohne Behandlung können Krampfadern sich verschlimmern und beispielsweise zu einem offenen Bein führen.
Das offene Bein, Ulcus cruris venosum, ist die schwerste Form einer chronisch venösen Insuffizienz. Bleibt das ursprüngliche Venenleiden unbehandelt, kommt es zu Veränderungen der Haut. Auch die Wundheilung wird negativ beeinflusst und die Haut wird anfälliger für Verletzungen. Im weiteren Verlauf verändert sich die Haut. Sie verhärtet sich und es können Flecken oder schuppige sowie nässende Hautbereiche entstehen. Dadurch können selbst kleine Wunden chronisch werden und heilen schlechter ab.
Das offene Bein muss behandelt werden. Besser ist es jedoch vorzusorgen. Bemerken Sie Symptome einer Veneninsuffizienz bei sich, suchen Sie einen Arzt auf. In vielen Fällen wird dieser eine Kompressionstherapie empfehlen und einleiten, damit es gar nicht erst zum Ulcus cruris venosum kommt. Ist bereits eine Wunde vorhanden, so muss diese professionell behandelt werden.
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Eine Venenentzündung tritt punktuell auf. Sie entsteht beispielsweise in einer Krampfader. Jedoch kann sich auch eine vormals gesunde Vene entzünden. Bleibt eine derartige Entzündung unbehandelt, kann sie zu einer Thrombose führen. Aufgrund moderner Diagnoseverfahren werden Thrombosen jedoch meist frühzeitig erkannt und lassen sich wirksam behandeln. Neben akuten Komplikationen kann eine Thrombose auch Langzeitfolgen verursachen. Unter dem Begriff „Postthrombotisches Syndrom“ werden unterschiedliche Spätfolgen zusammengefasst, die Monate oder sogar Jahre nach dem Auftreten einer tiefen Venenthrombose eintreten können. In diesem Fall sind die Venen in Folge der Thrombose dauerhaft geschädigt. Durch eine entsprechende Kompressionstherapie können die Beschwerden jedoch gelindert werden. Bei Verdacht auf eine Thrombose sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Neben Venenerkrankungen können eine Schwangerschaft oder ein Langstreckenflug Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose sein.
Weitere Diagnosen wie Lymphgefäßerkrankungen und daraus resultierende Ödeme, auch sogenannte „Wassereinlagerungen“, können ebenfalls Kompressionstherapie nötig machen.
Auch Diabetes kann zu Durchblutungsstörungen der Beine oder Schwellungen führen. Diese lassen sich mit Kompressionsstrümpfen behandeln. Da Beine und Füße von Diabetikern besonders sensibel sind, muss die Kompressionstherapie in diesem Fall regelmäßig mit dem Arzt abgestimmt werden. Es gibt extra Strümpfe für Diabetiker, die ihren speziellen Anforderungen angepasst sind.
Die meisten Venenleiden äußern sich durch ähnliche Symptome. Hierzu gehören unter anderem schwere und geschwollene Beine, Verfärbungen der Haut, Besenreiser und Krampfadern.
Mit diesen Beschwerden können Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt wenden. Falls nötig wird dieser Sie an einen Facharzt für Venenleiden überweisen, einen Phlebologen.
Die Diagnose einer Venenerkrankung erfolgt auf unterschiedlichem Wege. Am Anfang jeder Diagnostik steht die Anamnese. Bei diesem Gespräch zwischen Arzt und Patient werden vom Arzt Informationen über die gesundheitliche Vorgeschichte, Lebensgewohnheiten und allgemeine Gesundheit des Patienten erfragt.
Der nächste Schritt ist die Inspektion des Patienten. Hierbei werden optische Veränderungen an den Beinen des Patienten durch den Arzt erfasst. Auch eine Tastuntersuchung kann notwendig sein. Sollten diese Diagnosemethoden nicht ausreichend sein, kann der Arzt bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung verwenden.
Der Diagnose folgt die Verschreibung von z.B. Kompressionstherapie durch den behandelnden Arzt.
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Kompressionsstrümpfe gibt es in verschiedenen Kompressionsklassen (I-IV). Die Klassifizierung bezieht sich auf den Druck, den die Kompressionsstrümpfe auf das Bein ausüben. Welche Kompressionsklasse die individuell richtige ist, wird vom Arzt festgelegt.
Kompressionsstrümpfe sind als Rezeptverordnung oder im Freiverkauf erhältlich. Bei einer Rezeptverordnung verschreibt Ihr Arzt Ihnen Kompressionsstrümpfe. Auf dem Rezept muss neben der Diagnose auch die Kompressionsklasse so wie die richtige Länge der Kompressionsstrümpfe vermerkt werden. Einlösen können Sie dieses Rezept bei einem Sanitätshaus Ihrer Wahl. Der Großteil der Kosten wird bei einer Rezeptversorgung von den Krankenkassen getragen, allerdings wird in manchen Fällen eine geringe Zuzahlung nötig. Freiverkauf bedeutet, dass Kompressionsstrümpfe auch ohne ein entsprechendes Rezept gekauft werden können. In diesem Fall müssen Sie die Kosten allerdings selbst tragen.
Die Krankenkassen bezahlen in der Regel zwei Paar Kompressionsstrümpfe im Jahr. Hierbei spielt es allerdings keine Rolle, ob diese vom Arzt zur gleichen Zeit oder mit zeitlichem Abstand verschrieben wurden. Mit einer entsprechenden Argumentation durch den Arzt können Krankenkassen auch davon unabhängig eine Wechselversorgung genehmigen. Da Kompressionsstrümpfe jeden Tag getragen werden, kann es sinnvoll sein, ein Paar zum Wechsel zu besitzen. Zudem schwächt sich beim täglichen Tragen die Kompressionswirkung von medizinischen Kompressionsstrümpfen nach etwa sechs Monaten etwas ab. Dann kann der Arzt ein neues Paar verschreiben. In diesem Falle spricht man von einer Wiederversorgung.
Unabhängig davon, ob es sich bei Ihrem neuen Paar Kompressionsstrümpfe um ein vom Arzt verschriebenes Paar handelt oder nicht, ist es für den Therapieerfolg unerlässlich, dass Sie sich vom geschulten Fachpersonal des Sanitätshaus in die richtige Anwendung der Kompressionsstrümpfe einweisen lassen.
Kompressionsstrümpfe werden jeden Tag auf der Haut getragen. Wählen Sie deswegen ein Material aus, welches für Sie persönlich angenehm zu tragen ist. Zudem müssen Kompressionsstrümpfe passgenau sitzen. Um den passgenauen Sitz zu gewährleisten, werden Sie, bevor Sie ihr individuelles Paar Kompressionstrümpfe bekommen, im Sanitätshaus ausgemessen.
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Kompressionsstrümpfe sollten regelmäßig getragen werden. In der Regel trägt der Patient sie täglich und legt sie über Nacht ab. Achten Sie auch darauf, Ihre Haut ausreichend zu pflegen, da gepflegte Haut zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Wichtig ist es, dass sich tagsüber ausreichend bewegt wird, denn Kompressionsstrümpfe erzielen den besten Erfolg in Kombination mit Bewegung. Waschen Sie Ihre medizinischen Kompressionsstrümpfe, genauso wie jeden anderen Strumpf, täglich.
Im Sommer können die warmen Außentemperaturen leichter zu Schwellungen führen, da die Gefäße sich weiten. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist deswegen bei hohen Temperaturen besonders wichtig und mindert die Beschwerden von Venenpatienten. Besonders bei Hitze ist ein angenehmes Material der Strümpfe wichtig. Zudem gibt es ein spezielles, kühlendes Spray. Dieses kann direkt auf die Strümpfe aufgesprüht werden und bringt im Sommer eine kühlende und erfrischende Wirkung.
Kompressionsstrümpfe sollten am besten direkt morgens angezogen werden. Falls Sie morgens duschen, trocknen Sie unbedingt Ihre Beine gründlich ab, bevor Sie die Kompressionsstrümpfe anlegen.
Um das Anziehen zu erleichtern und das Material der Kompressionsstrümpfe zu schonen, können Sie spezielle Handschuhe für das Anziehen verwenden.
In jedem Fall sollten Ihre Finger- und Fußnägel geschnitten und rund gefeilt, sowie Ihre Füße gepflegt sein, damit Sie nirgends im Gestrick des Strumpfes hängen bleiben. Achten Sie auch darauf, eventuellen Schmuck oder eine Armbanduhr abzulegen, bevor Sie die Strümpfe anziehen.
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Zudem gibt es auch Anziehhilfen speziell für das Anziehen von Kompressionsstrümpfen. Wie die Kompressionsstrümpfe selbst kann Ihnen Ihr Arzt diese verschreiben. Bei einer Anziehhilfe kann es sich zum Beispiel um eine Art Metallgestell handeln, über welches der Strumpf gespannt wird. Der Patient kann dann leichter in das vorgedehnte Gestrick des Kompressionsstrumpfes einsteigen und den Strumpf über einen Teil des Beines anlegen.
Durch den vorgedehnten Strumpf wird das Anziehen erheblich erleichtert. Solche Hilfen können für alle Träger von Kompressionsstrümpfen eine Erleichterung darstellen und sehr sinnvoll sein. Darüber hinaus eignen sie sich besonders für Personen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind oder einfach die benötigte Kraft nicht mehr aufbringen können.
Das korrekte Anziehen der Kompressionstrümpfe ist Voraussetzung für den guten Sitz der Strümpfe. Achten Sie darauf, dass das Material gleichmäßig verteilt ist und keine Falten wirft. Auch einschnüren sollte ein Kompressionsstrumpf nie. Lassen Sie sich vom Fachpersonal im Sanitätshaus einweisen und den korrekten Sitz des Strumpfes zeigen.
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Ein Punkt, der während der Kompressionstherapie zum Wohlbefinden beitragen kann, ist die Hautpflege. Im medizinischen Fachhandel gibt es Cremes für verschiedene Bedürfnisse, die für die Pflege während der Kompressionstherapie entwickelt wurden. Von der Verwendung von normaler Hautpflege sollte abgesehen werden. Hautpflege, die nicht auf die Verwendung mit Kompressionsstrümpfen abgestimmt ist, kann möglicherweise das Material der Strümpfe negativ beeinflussen. Falls Sie normale Hautpflege nutzen möchten, lassen Sie diese über Nacht einwirken, sodass Sie vollständig eingezogen ist und nicht mit dem Gestrick Ihrer Kompressionsstrümpfe in Berührung kommt. Zudem sind speziell auf die Kompressionstherapie abgestimmte Pflegecremes teilweise mit Inhaltsstoffen versehen, die zum Beispiel die Gefäße stärken können.
Eine gepflegte Haut begünstigt auch den Tragekomfort der Kompressionsstrümpfe. Zudem gelingt das An- und Ausziehen der Strümpfe besser, wenn diese problemlos über weiche, glatte Haut gleiten können.
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Kompressionsstrümpfe müssen nach jedem Tragen gewaschen werden. Hierbei empfiehlt es sich, unbedingt die Waschanleitung des Herstellers zu berücksichtigen, damit die komprimierende Wirkung des Materials erhalten bleibt. Verwenden Sie bitte keinen Weichspüler oder Bleichmittel. Am besten waschen Sie Kompressionsstrümpfe im Schonwaschgang in einem Wäschenetz oder mit der Hand.
Nach der Wäsche sollten die Kompressionshilfen schonend trocknen, entweder an der Luft oder im Schongang des Trockners. Niemals sollten sie in der Sonne oder auf der Heizung trocknen: Beides schädigt das Material der Kompressionsstrümpfe.
Nach sechs Monaten lässt die komprimierende Wirkung des Materials nach und die Strümpfe sollten ersetzt werden.
Sollten die Strümpfe trotz sorgsamen Umgangs beschädigt werden, kann unter Umständen eine Reparatur vorgenommen werden. Ob dies möglich ist, hängt vom Ausmaß des Schadens ab. Wenden Sie sich in diesem Fall an das Sanitätshaus, bei welchem Sie die medizinischen Kompressionsstrümpfe erhalten haben. Bitte sehen Sie davon ab, die Strümpfe eigenhändig zu reparieren. Selbst, wenn Sie handarbeitlich geschickt sind, könnte durch die eigene Reparatur die medizinische Wirkung der Strümpfe beeinträchtigt werden. Außerdem führt eine eigenhändige Reparatur dazu, dass die Gewährleistung auf die Kompressionsstrümpfe erlischt.
Medizinische Kompressionsstrümpfe üben kontrollierten Druck auf Blutgefäße und Gewebe aus. Durch diesen Druck wird eine Venenschwäche ausgeglichen.
Kompressionstherapie wirkt am besten in Kombination mit Bewegung, weswegen ausreichende Aktivität wichtig ist. Zudem muss unbedingt der korrekte Sitz der Kompressionsstrümpfe beachtet werden. Das Gestrick darf keine Falten werfen und die Strümpfe sollten auch nicht einschneiden. Lassen Sie sich den richtigen Umgang mit Ihrer Kompressionshilfe im Sanitätshaus zeigen. Zudem ist eine gute Hautpflege unerlässlich.
Wie oft und wie lange Kompressionsstrümpfe getragen werden müssen, hängt von der Indikation ab. Genaueres wird Ihr Arzt entscheiden. In der Regel müssen Kompressionsstrümpfe jedoch täglich getragen werden, außer nachts.
Kompressionstherapie wird vor allem eingesetzt bei der Behandlung von Venenerkrankungen, beispielsweise auch zur Verhinderung und Behandlung von Thrombosen. Auch bei Lymphgefäßerkrankungen oder Ödemen kann sie verschrieben werden.
Bedenken Sie, dass Sie die Strümpfe täglich und auf der Haut tragen werden. Wählen Sie also einen Strumpf, der zu Ihnen passt. Das heißt, er muss nicht nur der medizinischen Indikation entsprechen, sondern auch Ihrem Lebensstil. Sie haben die Auswahl zwischen verschiedenen Materialien und Farben. Achten Sie darauf, dass das Material für Sie angenehm ist, und die Farben sowie Muster zu Ihnen passen.
Auch, wenn der Gedanke an Kompressionsstrümpfe bei Hitze sich vielleicht zunächst unangenehm anhört, ist es sehr wichtig, vor allem bei warmen Temperaturen weiterhin die Strümpfe zu tragen. Denn bei heißen Außentemperaturen weiten sich die Gefäße. Es ist also sinnvoll im Sommer Kompressionsstrümpfe zu tragen. Schwere geschwollene Beine fühlen sich so leichter und befreiter an.
Ja, es gibt An- und auch Ausziehhilfen, die das Anlegen und Ausziehen der Kompressionsstrümpfe erleichtern. Weiterhin gibt es spezielle Handschuhe, die beim Anziehen getragen werden können. Sie sorgen für einen besseren Halt am Material und schonen zudem das Gestrick der Strümpfe.
Kompressionsstrümpfe müssen nach jedem Tragen gewaschen werden. Beachten Sie hierbei in erster Linie die Waschanleitung des Herstellers: Achten Sie auf eine schonende Wäsche, verwenden Sie die richtigen Waschmittel und lassen Sie die Strümpfe niemals in der Sonne oder auf der Heizung trocknen.
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V. Diagnose, (abgerufen am 09.12.2021)
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V. Behandlung, (abgerufen am 09.12.2021)
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V. Krankheitsbilder, (abgerufen am 09.12.2021)
Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V. Thrombose, (abgerufen am 09.12.2021)
Kompressionstherapie bei Diabetes, (abgerufen am 09.12.2021)
Leitlinie: Medizinische Kompressionstherapie des AWMF Portal der wissenschaftlichen Medizin, (abgerufen am 09.12.2021)
Seiter-Klinik Fachklinik für Gefäßerkrankungen, (abgerufen am 09.12.2021)
Venenklinik Bellevue Spezialklinik, (abgerufen am 09.12.2021)
Venenzentrum Wiesbaden, (abgerufen am 09.12.2021)
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.