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Einbruchschutz
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Einbruchschutz, Einbruchsicherung und Fenstersicherung

Man hört es immer wieder: Senioren werden von Einbrechern und Betrügern gezielt angegangen. Sie gelten als leichte Beute, weil sie oftmals allein wohnen, sich über Gespräche freuen oder sie sich wegen einer Krankheit nicht mehr gut zur Wehr setzen können. Auch die empfundene Angst vor einem Einbruch ist bei der Personengruppe über 60 Jahre am größten. Ist diese Angst berechtigt und wie kann man sich schützen?

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft lag die Einbruchsrate im Jahr 2019 auf dem niedrigsten Stand seit 2007. Rund 87.000 Wohnungseinbrüche wurden gemeldet, die Schadenshöhe lag bei etwa 290 Millionen Euro. Der Grund für die gesunkene Einbruchsrate heißt Vorsorge. Eine immer größer werdende Zahl setzt auf Sicherheitstechnik, um sich und ihr Zuhause vor Einbrechern zu schützen. Vor allem bei Fenstern und Türen lässt es sich ansetzen. Dies sind die Hauptangriffspunkte von Einbrechern. Da es in Deutschland keine Vorschriften für einbruchhemmende Fenster und Türen bei Neubauten gibt, sind diese immer wieder einfach zu durchbrechen. Innerhalb von wenigen Sekunden lassen sich handelsübliche Fenster und Türen aufhebeln. Aber: Fast die Hälfte der Einbrüche wird abgebrochen, da die Täter nicht schnell genug ins Haus gelangen. Die meisten davon scheitern an Sicherungen an Fenstern oder Fenstertüren sowie an Sicherungen, die in oder auf Türen installiert wurden. In Sicherheitstechnik zu investieren lohnt sich also, das sagt sogar die Polizei NRW in einer Studie aus dem Jahre 2017.

Dank modernster Technik gibt es heutzutage eine Reihe von Maßnahmen, mit denen man sich vor ungebetenen Gästen schützen kann. Nicht alle davon kosten ein Vermögen – und viele sind einfach umzusetzen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Maßnahmen Sinn ergeben und was Sie vor allem im gehobenen Alter beachten sollten.

Neben technischen Möglichkeiten wie Alarmanlagen, können auch Betreuungskräfte für mehr Sicherheit im Alter sorgen. Gerade wenn ältere Menschen alleine leben, können etwa 24-Stunden-Pflegekräfte ein zusätzliches Auge auf Einbruchgefahren und andere Unsicherheiten im Haushalt werfen. Über unsere kostenlose Service-Hotline 0800 122 273 0 unterstützen wir Sie bei der Suche nach einem geeigneten Betreuungsdienst. Dieser Service steht Ihnen kostenfrei zur Verfügung und wird über Beiträge der Pflegedienstleister finanziert.

Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka

Zuletzt bearbeitet am 15.06.2022 von: Bettina Morich (Redakteurin)

Inhaltsverzeichnis
  • Fenster und Türen
  • Maßnahmen
  • Produkte
  • Dokumente
  • FAQ
Fenster und Türen

Zuhause sicher fühlen – Fenstersicherung oder Türsicherung?

Eine Hand drückt das Schloss eines Fenstergriffs

Fenster- und Türzusatzschutz: Gekippte Fenster sind für Einbrecher mühelos zu durchqueren. Aber auch handelsübliche geschlossene Fenster sind oft nicht schwierig aufzuhebeln. Wir empfehlen nicht nur die Schlossseite von Fenster oder Tür abzusichern, sondern auch die Scharnierseite.

Fensterzusatzschutz: Hier gibt es eine Reihe verschiedener Varianten. Auch für Doppelflügel-Fenster gibt es geeignete Schlösser. Daneben gibt es Stangenschlösser, Fenstergriff-Schlösser und Fenster-Zahlenschlösser. Stangenschlösser eignen sich etwa für besonders enge Fenster- und Türverhältnisse. Möchte man nicht immer auf den vorhandenen Schlüssel angewiesen sein, empfiehlt sich eine Fenstersicherung mit Zahlencode. Geöffnetes Fenster mit Fenstergriffschloss

Maßnahmen zur Einbruchsicherung im Überblick:

Scharnierseitensicherung: Man sollte die Fenster und Türen nicht nur auf Schlossseite absichern. Auch auf der Scharnierseite können sich Einbrecher Zutritt verschaffen. Um sich hier erfolgreich abzusichern, montiert man Scharnierseitensicherungen. Diese schließen meist zusammen mit dem Fenster, sodass man nicht extra an die Schließung der Seitensicherung denken muss.

Angriffshemmende Fensterfolie: In wenigen Fällen versucht ein Einbrecher die Glasscheibe einzuschlagen, dann helfen angriffshemmende Fensterfolien. Eine angriffshemmende Fensterfolie sorgt in so einem Fall dafür, dass die Glasscherben an der Folie hängen bleiben, sodass um das Durchbrechen der Scheibe mehr Zeit benötigt wird. Außerdem steigt das Verletzungsrisiko des Einbrechers, was zusätzlich abschreckt.

Teleskopstangen und Fenstergitter: Im Gegensatz zu Fensterschlössern und Folien werden Teleskopstangen und Fenstergitter nicht direkt an Fenster oder Tür angebracht, sondern am Mauerwerk. Teleskopstangen werden auf der Innenseite montiert, Gitter auf der Außenseite.

Weitere Maßnahmen: Rollladensicherungen, Türketten, Panzerriegel, Schließzylinder, Türspione und einbruchhemmende Türbeschläge sichern Ihr Zuhause zusätzlich ab.

Welche Maßnahme für Sie am besten geeignet ist, hängt ab von Ihrem Geschmack, Ihrem Sicherheitsbedürfnis und natürlich davon, wie viel Geld Sie bereit sind auszugeben.

Maßnahmen

Wie kann ich mich und mein Zuhause darüber hinaus schützen? – Einbruchmeldeanlage, Türalarm und Co.

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand auf dem man einen Einbrecher sieht

Neben unbedingt zu empfehlendem Fenster- und Türschutz, bietet es sich zudem an, eine Alarmanlage zu installieren. Denn Alarmanlagen schrecken laut Statistik drei Viertel der Täter ab. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Alarmanlagen. Allen gemein ist ein elektronisches System, das Eigentümer bei Einbruch, Brand oder ähnlichem warnt. Unterschiedlich ist die Art des Alarms: Manche verwenden ein lautes akustisches Signal, andere warnen den Besitzer leise und wiederum andere alarmieren automatisch einen Wachdienst.

Bei allen Anlagen raten wir dazu, diese von einem Profi installieren zu lassen. So sinkt die Wahrscheinlichkeit von Falschalarmen und evtl. kostspieligen Folgen, wenn zum Beispiel unnötig ein Notruf abgesetzt wird. Wichtig ist außerdem, dass alle Fenster und Türen mit der Alarmanlage verbunden sind. Alarmanlagen lösen dagegen meist erst aus, wenn sich schon jemand am Haus zu schaffen macht. Um vorher reagieren zu können, gibt es jedoch Alarmanlagen, die mit Fenster- und Türsicherungen verbunden sind, sogenannten mechatronischen Sicherungen. 
Als praktisch erweisen sich zudem in der Alarmanlage integrierte Kameras. Diese dienen hauptsächlich dazu, beim bereits ausgelösten Alarm schauen zu können, was sich dahinter verbirgt – Handelt es sich wirklich um einen Einbrecher oder ist es nur die Katze von nebenan? Mit WLAN ausgestattet, können Sie direkt über Ihr Smartphone überprüfen was zuhause vor sich geht.

Grundsätzlich sollte man sich noch darüber im Klaren sein, ob man eine kabelgebundene oder funkgesteuerte Alarmanlage möchte. Funkanlagen lassen sich meist schneller und einfacher installieren. Kabelgebundene Anlagen kommen dagegen meist nur bei Neubauten in Frage.

Hilfsmittelbox Angebot von 1ACare
Produkte

Was brauche ich wirklich? Einbruchschutz in Kürze!

Alarmanlage auf einem Tisch, im Hintergrund sitzen eine Frau und ein Mann an einem Tisch

Bei der Vielzahl an Maßnahmen und Produkten ist es nicht immer einfach abzuschätzen was man wirklich braucht und was nicht. Aufgrund der Statistiken, die besagen, dass Einbrecher v.a. durch das Aufhebeln von Fenstern und Türen ins Haus gelangen, empfiehlt es sich in jedem Fall, alle Fenster und Türen auf Schloss- und Scharnierseite abzusichern. Alarmanlagen und Kameras können für zusätzliche Sicherheit sorgen. Ist man gut abgesichert, sollte man nicht in Misstrauen und Angst verfallen. Jedoch ist eine gesunde Vorsicht trotzdem ratsam. Man sollte nicht jeden ins Haus lassen und sich auch nicht scheuen um Hilfe zu bitten, wenn man sich in einer Situation unwohl fühlt.

Dokumente

Einbruchschutz & Einbruchsicherung: Das Wichtigste auf einem Blick

Das Wichtigste auf einem Blick: Einbruchschutz.pdf

FAQ

Häufige Fragen zum Thema Einbruchschutz & Einbruchsicherung

Was kann ich tun, um mich ausreichend vor Einbrechern zu schützen?

Aufgrund der Statistiken, die besagen, dass Einbrecher v.a. durch das Aufhebeln von Fenstern und Türen ins Haus gelangen, empfiehlt es sich in jedem Fall, alle Fenster und Türen auf Schloss- und Scharnierseite abzusichern. Alarmanlagen und Kameras können für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Wie kann ich mein Zuhause schützen, wenn ich nicht da bin?

Neben unbedingt zu empfehlendem Fenster- und Türschutz, bietet es sich zudem an, eine Alarmanlage zu installieren. Denn Alarmanlagen schrecken laut Statistik drei Viertel der Täter ab. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Alarmanlagen. Allen gemein ist ein elektronisches System, das die Eigentümer bei Einbruch, Brand oder ähnlichen Gefahren warnt. Unterschiedlich ist die Art des Alarms. Man kann die Alarmanlage beispielsweise mit dem Internet verbinden und sich den Alarm auf das Smartphone weiterleiten lassen. Außerdem gibt es Alarmanlagen, die direkt einen Notruf bei einem Wachdienst absetzen.

Wie sichere ich am besten Fenster und Türen gegen Einbrecher?

Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen, um Fenster und Türen einbruchsicher zu machen. Dabei ist es nicht unbedingt wichtig, für welche Art der Sicherung Sie sich entscheiden. Jede Maßnahme hat ihre Vor- und Nachteile. Wesentlich ist, dass Fenster und Türen nicht nur auf der Schlossseite, sondern auch der Scharnierseite abgesichert werden.

Was muss ich beim Kauf einer Alarmanlage beachten?

Machen Sie sich vor dem Kauf einer Alarmanlage bewusst, was diese alles können soll. Suchen Sie lediglich eine Anlage, die Sie bei einem Einbruch alarmiert oder soll diese auch bei einem Brand alarmieren? Möchten Sie eine Alarmanlage, die zusätzlich mit einem Bewegungsmelder oder einer Kamera ausgestattet ist? Hier sind Ihren Wünschen keine Grenzen gesetzt. Dann sollten Sie sich noch überlegen, ob Sie eine kabelgebundene oder funkgesteuerte Anlage möchten. Letztere ist meist einfacher zu installieren.

Welche Kosten kommen bei der Sicherung meines Hauses auf mich zu?

Da jeder Absicherung individuell und nach den Voraussetzungen vor Ort geplant wird, lässt sich dies nicht wirklich beziffern. Klarheit über die Kosten kann ein Gratis-Sicherheitscheck bringen. Ein zertifizierter Fachbetrieb nimmt dann eine sogenannte Schwachstellenbegehung vor Ort vor und erstellt auf dieser Basis ein unverbindliches Angebot. Einen ähnlichen Service bietet auch die Polizei. Eine Übersicht dazu gibt es z.B. auf abus.com oder polizei-beratung.de.

Zudem gibt es aktuelle die Möglichkeit, sich den Einbau von Sicherheitstechnik finanziell fördern zu lassen. Dafür bietet die staatseigene KfW-Bank spezielle Förderprogramme, wenn der Einbau durch einen Fachbetrieb erfolgt.



Prof. Dr. Martin Przewloka PortraitProf. Dr. Martin Przewloka
Über den Autor:

Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.

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