Unsere Ernährung hat nachweislich einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, egal in welchem Alter. Mit steigendem Alter verändern sich jedoch unsere Essgewohnheiten und unser Stoffwechsel. So sinkt etwa der Appetit, die Kauleistung verringert sich und der Magen-Darm-Trakt arbeitet weniger effektiv. Zudem bewegen sich alte Menschen im Durchschnitt weniger und benötigen somit auch weniger Energie.
Natürlich können allumfassende Aussagen nicht pauschal getroffen werden, denn eine gesunde Ernährung im Alter ist von Person zu Person unterschiedlich – dennoch gibt es wichtige Grundlagen und Richtlinien, die bei der Ernährung im Alter beachtet werden sollten.
Grundsätzlich gilt: Auch im hohen Alter benötigen Menschen eine abwechslungsreiche, gesunde und ausgewogene Ernährung. Wer auch als Senior noch fit und gesund sein will, der sollte sich möglichst früh mit seinen Essgewohnheiten auseinandersetzen. Denn genau wie mit einer finanziellen Vorsorge, sollte auch bei der Gesundheitsvorsorge möglichst früh der Grundstein gelegt werden – umso höher ist am Ende der Ertrag.
Autor: Prof. Dr. Martin Przewloka
Zuletzt bearbeitet am 25.01.2023 von: Bettina Morich (Redakteurin)
Wenn von Ernährung im Alter die Rede ist, sind damit im Regelfall Menschen ab dem Rentenalter gemeint. Natürlich sollte man sich auch schon in jüngeren Jahren mit seiner Ernährung auseinandersetzen. Zielgruppe sind somit prinzipiell alle Personengruppen. In diesem Artikel liegt der Fokus jedoch auf Senioren, insbesondere auf Senioren mit Demenz.
Welche Nahrungsmittel gesund und hilfreich sind und welche gemieden werden sollten, kann sich je nach Alter, Körpergewicht, Krankheitsbild oder Medikamentenzunahme unterscheiden. Besonders bei chronischen und akuten Krankheiten ist es jedoch wichtig, sich frühzeitig über eine passende Ernährung zu informieren. So gibt es etwa spezielle Ernährungspläne für Demenz, Diabetes, Depression, MS und vielen anderen Krankheiten, die bewiesenermaßen bei der Linderung von Symptomen und der Bekämpfung der Krankheit helfen können. Sollten Sie eine Ernährungsumstellung planen, besprechen Sie diese vorher unbedingt mit Ihrem Hausarzt.
Doch auch die äußeren Einflüsse während der Nahrungsaufnahme sind wichtig, denn nur, wenn gerne gegessen wird, kann von einer gesunden Ernährung die Rede sein. Da Demenz zu den häufigsten Krankheiten unter Senioren zählt, wird im kommenden Teil exemplarisch erklärt, wie sich Angehörige auf die neuen Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen einstellen können. So kann es bei Demenz etwa zu einer veränderten Geschmackswahrnehmung kommen, auch Hunger-, Durst-, und Sättigungsgefühl können entfallen. Ebenso kommt es häufig zu Nahrungsverweigerung. Es sollte stets darauf geachtet werden, dass betroffene Personen regelmäßig essen und trinken, denn hin und wieder vergessen demenziell erkrankte Menschen auch schlichtweg die Nahrungsaufnahme. Die Erstellung eines Ernährungsplans kann dabei helfen, wenn Nahrung nur in unregelmäßigen Abständen zu sich genommen wird. So behalten Betroffene und Angehörige den Überblick und verhindern Dehydrierung und Untergewicht.
Achtung: Der Kalorienbedarf von demenziell Erkrankten, die motorisch unruhig sind, kann bis zu doppelt so hoch wie bei ruhigen Personen sein. Auch hier gilt: Informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt zu Ihrer individuellen Situation, bevor Sie Ihre Ernährung grundlegend verändern.
Wird noch selbst gekocht (oder von Angehörigen), dann helfen Ernährungspläne und Nährstofftabellen dabei, eine ausgewogene und gesunde Ernährung beizubehalten. Eine gute Absprache zwischen den Angehörigen ist dabei wichtig, denn speziell demenziell erkrankte Personen fordern häufig dasselbe Essen, da sie sich nicht immer an ihre vorherige Nahrungsaufnahme erinnern können. Dennoch ist es unbedingt notwendig, auf die Bedürfnisse der betroffenen Personen einzugehen, denn frei über seine Nahrung entscheiden zu können, ist für viele Betroffene nach wie vor sehr wichtig und essenziell für die Lust am Essen. Hilfreiche Dokumente wie Nährstofftabellen und Ernährungspläne zur gesunden Ernährung im Alter finden Sie in unserer Dokumentenliste.
Liefert wiederum ein ambulanter Dienstleister die Mahlzeiten, dann gibt es oft große Unterschiede bei der Qualität der Nahrungsmittel.
Zu Beginn muss zwischen zwei Formen der Ernährung im Alter unterschieden werden. Zum einen Personen, die noch selbst kochen oder von Angehörigen bekocht werden und zum anderen Personen, die durch ambulante Dienstleister oder stationäre Einrichtungen mit Mahlzeiten versorgt werden. Es gibt viele Dienstleister und stationäre Einrichtungen, die Wert auf biologische und regionale Landwirtschaft legen und ihre Lebensmittel frisch und schonend (und vor allem mit Liebe) zubereiten. Gerade im Alter ist es wichtig, nicht nur Kohlenhydrate, sondern viele Nährstoffe zu sich zu nehmen. Diese gehen beim Erwärmen von Tiefkühlkost verloren. Demnach sollte bei der Auswahl einer stationären Einrichtung oder einem ambulanten Dienstleister für Mahlzeiten stets ein besonderes Augenmerk auf die Qualität der Nahrungsmittel gelegt werden.
Wer noch selbst kocht, oder bekocht wird, hat es einfacher – hier liegt die Qualitätsprüfung der Lebensmittel noch in eigener Hand. Für Angehörige ist es zudem wichtig zu beachten, dass die Wünsche der gepflegten Personen beachtet werden, denn oft ist eine gute Kommunikation ausschlaggebend für eine gesunde Ernährung. Wird Nahrung verweigert, gibt es dafür fast immer einen Grund.
Die Kosten einer ambulanten Versorgung (Essen auf Rädern) beläuft sich auf 5€ - 15€ pro Tag - dabei kommt es auf den Anbieter an, und darauf, ob auf bestimmte Ernährungsformen oder Diäten Rücksicht genommen werden muss. Das kann schnell zu Kosten von mehr als 300€ im Monat führen. Beachtet man die oft schwache Qualität der Mahlzeiten, dann lohnt sich eigenständiges Kochen nicht nur aus finanzieller Sicht.
Eine der häufigsten Probleme bei der Ernährung von Demenzkranken ist die Nahrungsmittelverweigerung. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es für dieses Verhalten immer mindestens einen Grund gibt. Diese Gründe festzustellen ist nicht immer einfach, aber unbedingt notwendig, denn nur so kann den demenziell erkrankten Personen geholfen werden. Zusätzlich darf die Nahrungsaufnahme nicht erzwungen werden. Auch ist es wichtig, den Willen der Demenzkranken weitestgehend zu berücksichtigen. So könnte es etwa sein, dass die betroffene Person keine Nahrung aus Plastikbehältern essen oder grundlegend keine undurchsichtigen Getränke trinken möchte. Oft hilft es, wenn jede Handlung ruhig und respektvoll mit Worten und Gesten erklärt, Blickkontakt gehalten und die Situation kontinuierlich beobachtet wird. Hier müssen Angehörige geduldig sein, denn gerade im Umgang mit demenziell erkrankten Personen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren.
Unsere Essgewohnheiten, Geschmacksnerven und unsere Verdauung verändern sich mit steigendem Alter. Somit wird eine bewusste und ausgewogene Ernährung immer wichtiger. Besonders bei Krankheiten oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente muss die gewohnte Ernährung ggf. umgestellt werden. Gerade weil es für alte Menschen oft schwierig ist, sich selbst zu versorgen und sie somit auf die Hilfe von Angehörigen, Dienstleistern oder stationären Einrichtungen angewiesen sind, muss man bei Senioren besonders auf die Ernährung achten.
Bei Demenz kann es zu einer veränderten Geschmackswahrnehmung kommen, auch Hunger-, Durst-, und Sättigungsgefühl können entfallen. Ebenso kommt es häufig zu Nahrungsverweigerung. Es sollte stets darauf geachtet werden, dass betroffene Personen regelmäßig essen und trinken, denn hin und wieder vergessen demenziell erkrankte Menschen schlichtweg die Nahrungsaufnahme. Die Erstellung eines Ernährungsplans kann dabei helfen, wenn Nahrung nur in unregelmäßigen Abständen zu sich genommen wird. So behalten Betroffene und Angehörige den Überblick und verhindern Dehydrierung und Untergewicht.
Eine der häufigsten Probleme bei der Ernährung von Demenzkranken ist die Nahrungsmittelverweigerung. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es für dieses Verhalten immer mindestens einen Grund gibt. Diese Gründe festzustellen ist nicht immer einfach, aber unbedingt notwendig, denn nur so kann den demenziell erkrankten Personen geholfen werden. Zusätzlich darf die Nahrungsaufnahme nicht erzwungen werden. Auch ist es wichtig, den Willen der Demenzkranken weitestgehend zu berücksichtigen.
1ACare bietet Ihnen eine Vielzahl an unterschiedlichen Dokumenten zum Download. Hier geht es zu Ernährungsplänen und Nährstofftabellen.
Ja, da besonders im Alter eine Umstellung der Ernährung weitreichende Folgen (positiv und negativ) haben kann, sollte ein solcher Schritt unbedingt vorher mit dem Hausarzt besprochen werden.
Ja, prinzipiell kostet eine ausgewogene Ernährung für einen durchschnittlichen Menschen rund 260€ im Monat. Da Senioren oft etwas weniger Nahrung zu sich nehmen, kann hier mit etwa 200€ im Monat gerechnet werden. Eine Versorgung von Dienstleistern ist oft deutlich teurer. Eine Kombination aus Dienstleistern und eigenständigem Kochen kann ebenfalls sinnvoll sein, besonders wenn Angehörige entlastet werden sollen.
Abhängig davon, was gekocht wird: Ja. Wer seine Lebensmittel selbst einkauft (oder von Angehhörigen zubereiten lässt), der hat die volle Kontrolle über seine Nahrungsaufnahme. Wenn dabei auf Tiefkühlkost, Alkohol und Süßigkeiten verzichtet wird, ist das eigene Zubereiten von Mahlzeiten in der Regel die gesündeste Variante. Leider ist die Qualität der Mahlzeiten in stationären Einrichtungen und von ambulanten Dienstleistern oft nicht sonderlich gut. Ausnahmen bestätigen die Regel!
Prof. Dr. Martin Przewloka hat im eigenen familiären Umfeld umfangreiche Erfahrungen mit dem Thema Pflege gesammelt und teilt sein Wissen über verschiedene Kanäle mit anderen pflegenden Angehörigen. Durch seinen Universitätsabschluss in Medizinischer Physik (Universität Kaiserslautern) versteht er zudem die gesundheitlichen Hintergründe der unterschiedlichen Erkrankungen und kann sich in die Lage der Pflegebedürftigen hineinversetzen.